Komm näher

Komödie/Drama, Deutschland 2006, 104 min

Vanessa Jopp, die mit »Vergiss Amerika« ein interessantes Regiedebüt aufgelegt hat, beschloss für ihren zweiten Film in den Spuren der “Nouvelle Vage“ und von Andreas Dresen zu wandeln. Ohne fertiges Drehbuch wurden alltägliche Beziehungsgeschichten inszeniert und fast ein Dutzend Schauspieler bemühten sich um ihren Part, ohne die zusammenhängende Geschichte zu kennen. Es geht um flüchtige Begegnungen, die Menschen in einer größeren Stadt passieren können und deren Folgen oder eben keine Folgen. Es geht um den Polizisten, der Meret Becker trifft und mehr von ihr will, als sie von ihm, um einen taxifahrenden Langzeitjunggesellen, der über Kontaktanzeige Johanna kennenlernt und vor dem nächsten Schritt zur festen Bindung kneift, um Liebe per Telefon und um viel zu laute Musik.
Einsamkeit und Sex sind die Hauptprobleme der Protagonisten und das aus Sex auch Liebe werden kann, müssen sie erst lernen. Jeder Schauspieler kannte nur seine eigene Figur und im Laufe der Dreharbeiten nur noch die seines Partners. Die Geschichte insgesamt wurde erst geschrieben, als die Geschichten der einzelnen Pärchen schon im Kamera-Kasten von Rainer Klausmann (»Gegen die Wand«, »Der Untergang«, »Solino«, »Das Experiment«) waren.
Ein Experiment also, von dem die Regisseurin hofft, “dass das Publikum den Humor, die Kraft und die Wahrhaftigkeit, die wir beim Drehen erlebt haben, auch im Film erleben wird.“
Neun Nominierungen für den nächsten deutschen Filmpreis lassen diese Hoffnung realistisch erscheinen.

Buch: Adrienne Bortoli

Regie: Vanessa Jopp

Darsteller: Meret Becker, Fritz Roth, Hinnerk Schönemann, Stefanie Stappenbeck, Heidrun Bartholomäus, Marie-Luise Schramm, Jana Pallaske, Marek Harloff

Kamera: Rainer Klausmann

Produktion: K5 Film

Bundesstart: 16.03.2006

Start in Dresden: 16.03.2006

FSK: ab 12 Jahren