Abschied

Drama, DDR 1968, 107 min

Im August 1914, im allgemeinen Freudentaumel über den bevorstehenden Krieg, trifft der 17-jährige Münchner Bürgersohn Hans Gastl eine Entscheidung: Er wird diesen Krieg nicht mitmachen. Dieser Entschluss bedeutet eine Wende in seinem Leben, Abschied von seiner Klasse, seiner Familie. Seine Vorstellungen vom „Anders werden“ sind noch nebulös, doch sie verbinden sich mit einem sinnvollen Leben in einer gerechten Gesellschaft.
Obwohl die Literaturadaption nach einer Vorlage des früheren DDR-Kulturministers Johannes R. Becher das Prädikat „Besonders wertvoll“ erhielt, wurde der Film kurz nach seiner Uraufführung wegen seiner Stilmittel kritisiert und aus den Kinos zurückgezogen. Er bleibt bis heute ein selten gespieltes filmisches Kunstwerk. Egon Günther selber hält ihn für einen seiner gelungensten Filme und zählt ihn zu seinen Lieblingsfilmen, wie er 2006 beim Besuch des Museumskinos bekannte.
„Deutsche Bürgerwelt mit scharfem, verfremdendem Blick abgeurteilt, Sinnsuche in gärenden Verhältnissen, Verstrickung in Liebe, Wahn und Mord. Dabei nur eine Klarheit: die Absage an den Krieg.“ (Klaus Wischnewski in: »Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg«, 1994)