Gone Girl - Das perfekte Opfer

An ihrem fünften Hochzeitstag verschwindet die schöne Amy Dunne (Rosamund Pike) spurlos und unauffindbar. Nick Dunne (Ben Affleck) hofft, über die rasch einsetzende mediale Aufmerksamkeit, seine Frau zu finden. Doch er verhält sich falsch. Zu beflissen einerseits, zu teilnahmslos andererseits, ein gefundenes Fressen. Als telegener Mann von erstaunlicher Selbstsicherheit und flottem Aussehen hat er zu gefällig neben den Bildern seiner verschwundenen Ehefrau posiert, da helfen auch die weltweit gestarteten Suchaufrufe nichts. Wie noch stets in einer so offensichtlich glücklichen Ehe stellt sich auch hier bald die Frage, wie gut der Ehemann seine Frau kannte, wie harmonisch die beiden miteinander lebten. Die Polizei bohrt nach, Nick widerspricht sich selbst, der Druck auf ihn nimmt zu. Die Verhöre decken Ungereimtheiten auf, das Medienspektakel gerät außer Kontrolle. Es war der Ehemann, oder? Klar, auch wenn die Leiche fehlt. Nicks Fassade bröckelt, er wirkt zunehmend unsympathisch, verhält sich seltsam, lügt und täuscht. Aber nichts ist wie es scheint, die meisten Fährten führen zielsicher in die Irre und sowieso lügen alle. Der neue David Fincher ist wieder Nerven zerfetzend spannend, phantastisch konstruiert und atemberaubend in Szene gesetzt. Ben Affleck spielt den perfekten Normalo (eine Rolle, die ihm liegt), einen Mann ohne Eigenschaften, dem man nichts - und alles - zutraut. Rosamund Pike gibt die perfekte Blondine in der Tradition von Gwyneth Paltrow. Das Psychogramm einer Ehe basiert auf dem weltweiten Bestseller von Gillian Flynn.
Grit Dora