The Voices

Thriller/Mystery, USA/Deutschland 2014, 109 min

Jerry (Ryan Reynolds) arbeitet in einer Badewannenfabrik und lebt alleine mit seinem Hund Bosco und seinem Kater Mr. Whiskers. Er ist schizophren, ein ziemlicher Außenseiter und dabei ungemein fröhlich. Als er wegen eines Dates mit seiner Arbeitskollegin Fiona (Gemma Arterton) eigenmächtig seine Medikamente absetzt, beginnen seine Haustiere plötzlich mit ihm zu sprechen. Sein böser Kater redet ihm ein, in Wirklichkeit ein Serienkiller zu sein, was er auch glaubt - und so sammelt Jerry im Laufe der Handlung einige Gesprächspartner mehr in seiner Wohnung, denn auch die abgetrennten Köpfe seiner zukünftigen Opfer sprechen zu ihm. Das Schönste an dem ganzen Film ist wohl, dass Reynolds als gut gelaunter Psychopath die Stimmen, die er hört, auch selber spricht, was zu ein paar köstlichen Dialogen führt.
Regisseurin Marjane Satrapi, die in Paris lebende emigrierte Iranerin, machte zuerst als Comicautorin auf sich aufmerksam. »Persepolis«, ihr autobiographisches Debüt, ist ein anarchisches und ziemlich witziges Comic über die Jugend in der Repression, den sie 2007 auch selbst verfilmte. Auch ihr zweiter Film »Huhn mit Pflaumen« (2011), das surreale Melodrama mit Isabella Rossellini über einen Geiger im Iran der 50er Jahre, ist eine Adaption ihres eigenen Comics. Ihr dritter Film ist jetzt zwar weder eine Comicverfilmung, noch setzt er sich mit der politischen Geschichte Irans auseinander, doch lässt er wie seine Vorgänger ihren Ideenreichtum und ihren Hang zu schrägen Situationen erkennen. Der in Babelsberg produzierte Film ist stark überzeichnet, überaus bunt und anspielungsreich, indem er sowohl an lakonisch-brutale Komödien wie »Curdled« (1996), aber auch an depressive RomComs wie »Silver Linings Playbook« (2012) erinnert.
Felix