300 Worte Deutsch

Komödie, Deutschland 2014, 96 min

Moschee-Vorsteher Demirkan (Vedat Erincin) vermittelt Frauen aus der Türkei als Bräute an in Deutschland lebende Türken. Das hat bisher ganz gut, wenn auch nicht ganz legal funktioniert - die Bescheinigungen über die Deutschkenntnisse der Frauen sind alle gefälscht. Nun aber ist Dr. Ludwig Sarheimer (Christoph Maria Herbst) imAusländeramt am Ruder und bedroht die „Kanaken“ mit Abschiebung. 300 Worte Deutsch sind Pflicht und Sarheimer überprüft persönlich die Einhaltung der gesetzlichen Vorlagen - Schummeln ist nicht mehr drin. Unterstützung bei seiner rüden Vorgehensweise erhofft er sich von seinem Neffen und neuen Mitarbeiter Marc (Christoph Letkowski). Der jedoch ist politisch korrekt unterwegs und überdies bald verliebt in Lale, die Tochter Demirkans. Die hilft, wenn auch mit Bauchschmerzen, ihrem Vater, indem sie die Türkinnen unterrichtet und damit deren Bleiben ermöglicht. Denn die „Importbräute“ werden an fremde Männer verheiratet. Lale steht zwischen den Kulturen und bald auch zwischen den Männern. »300 Worte Deutsch« ist eine herrlich unkorrekte und entspannte Culture-Clash-Komödie von Züli Aladag (»Wut«). Christoph-Maria Herbst strapaziert als verkniffener fremdenfeindlicher Bürohengst ganz arg die Lachmuskeln. Die eigentliche Paraderolle aber hat Pegah Ferydoni als emanzipierte, zwischen Tradition und Moderne hin- und her gerissene Deutsch-Türkin Lale Demirkan inne. Sicher steuert sie durch das Chaos, das die Männer anrichten und weiß immer genau, was sie will.
Grit Dora