Mittwoch 04:45

Thriller, Griechenland/Deutschland/Israel 2015, 117 min

Familienvater Stelios liebt Musik und hat seine Berufung gefunden. In Athen betreibt er seinen eigenen Jazz-Club, den er mit viel Hingabe hegt und pflegt - und darüber ein wenig seine Familie vernachlässigt. Um seinen Club zu renovieren, hatte sich Stelios vor einigen Jahren Geld von einem Rumänen geliehen. Als die Finanzkrise Griechenland erreicht, wird auch der Jazz-Club schwer getroffen und Stelios kann seinen Kredit nicht zurückzahlen. Ihm wird klar, dass sein Kreditgeber nicht so harmlos ist, wie er es sich gewünscht hat. Der Rumäne gibt ihm einen Tag, um seine Schulden zu begleichen, wenn er den Kredit nicht mit seinem Leben bezahlen möchte. Immer tiefer gerät Stelios in die Unterwelten der Finanzkrise, die bald seine gesamte Existenz bedroht. Nur noch ein paar Stunden bleiben ihm, um sein Leben und seine Familie zu retten.
In der Filmsprache eines Kriminalthrillers erzählt »Mittwoch 04:45« die Geschichte eines desillusionierten, griechischen Unternehmers, dessen Ziele und Erwartungen, dessen Hoffnungen und Ambitionen umschlagen in Frustration und Selbstzerstörung. Mit einem bitteren, satirischen Humor wirft »Mittwoch 04:45« einen modernen Blick in die tiefenpsychologische Verfasstheit des homo oeconomicus mitten in einer der fundamentalsten wirtschaftlichen Krisen in der Geschichte des Kapitalismus: die Wirtschaftskrise in Griechenland in den 2010er Jahren.
Der Unternehmer Stelios erlebt das Ende seines wirtschaftlichen und familiären Modells in einer Zeit, in der mit der wirtschaftlichen Stabilität auch die zivilgesellschaftlichen Fundamente auseinander brechen. »Mittwoch 04:45« ist daher nicht nur ein Film über die verlorenen Träume eines Geschäftsmannes, sondern porträtiert die kollektive Psyche einer Nation, die wie keine andere zur offenen Wunde der europäischen Idee wurde.