Lolo - Drei ist einer zuviel

Komödie/Lovestory, Frankreich 2015, 100 min

Violette (Julie Delpy, die Stadtneurotikerin von Paris) muss ihren frisch gebackenen Lover gegen die hinterhältigen Tiefschläge ihres Sohnes Lolo (Vincent Lacoste) verteidigen. Seit 19 Jahren hat sich Lolo gemütlich bei Maman eingerichtet und will keinesfalls die Nestwärme abtreten an ein dahergelaufenes Provinz-Ei. Jean-René (Dany Boon, Buschdepp vom Dienst) hat keinen blassen Schimmer, wie sehr eine gestresste 45-jährige Pariserin den einvernehmlichen Provinz-Sex vermissen wird, sobald sie erst wieder daheim ist. Da trifft es sich, dass der IT-Spezialist seine Baguettes fortan in Paris verdienen will. Allein, sein hübscher Plan, bei Violette einzuziehen, stößt bei ihrem Sohn auf wenig Gegenliebe. Violette braucht eine ganze Weile, ehe sie schnallt, dass Lolo für all die kuriosen Missgeschicke verantwortlich ist, welche Jean-René fortan widerfahren. Die vermeintlich ansteckende Geschlechtskrankheit war Juckpulver, die angesagten Clubklamotten passen eher zum Kegelverein, und auch die zwei blonden Betthäschen hätte er ohne Drogen im Drink nie mit nach Hause geschleppt. Man ahnt es, und der Titel weiß es bereits; drei sind einer zu viel. Lolo macht einen entscheidenden Fehler, als er Jean-René die Software-Präsentation bei dessen neuem Chef versauen will, … mag sein, dass Jean-René nicht weiß, wie man einem Karl Lagerfeld begegnet oder wie man baskisches Hühnchen kocht, aber den Job zu torpedieren geht eindeutig zu weit. Und man darf Julie Delpy vertrauen, die auch hier wieder für Drehbuch und Regie verantwortlich war und die in Jean-René von Anfang an so eine Art Traummann sieht, dass sie ihn nicht so einfach ihrem ungezogenen Rotzlöffel von Sohn zum Fraß vorwerfen würde. Nicht als Violette und auch nicht als Julie Delpy. Genüsslich bereiten beide eine Überraschung vor.
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