Metropia

Animation, Schweden 2009, 80 min

Roger (Vincent Gallo) ist entnervt von seinem Job im Call-Center. Zudem ist er Gegenstand von Klatsch und Tratsch seiner Arbeitskollegen: Denn zur Arbeit fährt Roger mit dem Fahrrad - eine Tätigkeit, die im Europa des Jahres 2024 illegal ist. In der Folge diverser Krisen, kollabierten Finanzmärkten und der Knappheit natürlicher Ressourcen hängt der soziale Frieden des Kontinents am seidenen Faden eines übernationalen, superschnellen U-Bahn-Systems, welches die Menschen (fast) grenzenlos mobilisiert und vernetzt hat. Betrieben wird diese U-Bahn jedoch privat, vom Unternehmen „Trexx“, das in so manch zweifelhafte Machenschaft verwickelt ist. Und so stößt Roger beim widerwilligen Betreten der U-Bahn nicht nur auf das Shampoo-Model Nina (Juliette Lewis) sondern auch auf eine seltsame Stimme in seinem Kopf und schließlich auf einen Abgrund, in den sein Leben zu stürzen droht.
Der schwedische Regisseur, Graffiti-Künstler und Animateur Tarik Saleh hat mit »Metropia« eine animierte Entdeckungsreise in die düstere Zukunft eines vermeintlich grenzenlosen und vernetzten Europas entworfen, die sich nicht zuletzt als Kommentar auf neoliberale Arbeitsverhältnisse verstehen lässt. Ein Film über die Rolle von Kopf und Stimme, von Bewegung und Grenzen, von Überwachung und Kontrolle, die immer tiefer gehen, immer intimer werden, und sich dabei zugleich hinter den Oberflächen unserer Zeit, dem Bildschirm, verstecken.