Das Geständnis

Drama, Deutschland 2015, 112 min

Die Genossen in der Berliner Morduntersuchungskommission am Alexanderplatz langweilen sich gerade zu Tode. Es fehlt ihnen nicht an Arbeit. Gott bewahre! Aber wenn die Parteigruppe planmäßig zusammenhockt, um im aktuellen Parteitagsprogramm nach Indizien zu suchen für den Sieg des allmächtigen Sozialismus, dann endet das im Streit oder im Suff. Weil das Telefon einen verstümmelten Frauentorso vermeldet, wollen alle natürlich sofort ermitteln, statt weiter Teil der Schwafelrunde zu sein. Allen voran Erstvernehmer Micha (Bernd Michael Lade), dem die ganze Lethargie und Verlogenheit des Systems mächtig stinkt. Politisch gesehen, kann es unter entwickelten sozialistischen Persönlichkeiten gar keine Mörder geben, so lautet die Dienstanweisung, und wenn am Tatort Westzigaretten und Bargeld gefunden werden, dann liegt das Ermittlungsergebnis ja quasi auf der Hand. Jetzt gilt es, dem Klassenfeind das Handwerk zu legen und was noch gebraucht wird, sind ein Täter sowie ein Geständnis. Zur Sicherheit schaltet sich der vorgesetzte General ein und will Micha auf Linie bringen. Vielleicht könnte man ihn gleich noch gewinnen, verdeckt gegen seine Kollegen zu ermitteln…
Ein ehemaliger DDR-Kriminalist schrieb seine Erinnerungen nieder und veröffentlichte diese unter Pseudonym. Dem Profi-Ermittler Bernd Michael Lade (Tatortkommissar Kain) lag das kleine Drama um systematische Vertuschung und planmäßige Aufklärung sofort am Herzen, hatte er doch als Schlagzeuger einer Punkband ganz eigene Erfahrungen mit den Organen des Staates DDR gemacht.
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