TRAILER

Das krumme Haus

Kriminalfilm, Großbritannien 2016, 116 min

Charles Hayward (Max Irons) kehrt aus Ägypten nach Großbritannien zurück, um eine Karriere als Privatdetektiv zu beginnen. Seine Exverlobte Sophia (Stefanie Martini) hat ihn engagiert, um den Mord an ihrem Großvater, dem skrupellosen Tycoon Aristide Leonides aufzuklären. Oder verfolgt sie damit andere Absichten? Jedenfalls stellt sie ihm eine Belohnung in Aussicht, die es schwer macht, den Auftrag abzulehnen. Hayward quartiert sich also im „krummen Haus“ ein, dessen Name auf dubiose familiäre Dinge der Vergangenheit wie Gegenwart anspielt. Das Haus selbst ist makellos prächtig, Sophias Verwandtschaft hingegen so schillernd wie verdächtig - von Lady Edith (Glenn Close) über Brenda (Christina Hendricks) bis hin zu Magda (Gillian Anderson). Alle wirken mehr oder minder vom Reichtum verdorben und ausgesprochen kaltblütig. Und klar - alle könnten es gewesen sein. Als Hauptverdächtige entpuppt sich rasch die Auftraggeberin des Detektivs: Sophia selbst.
Regisseur Gilles Paquet-Brenners Agatha Christie-Verfilmung muss sich mit dem überbordend ausgestatteten, sehr erfolgreichen »Mord im Orient-Express« von Kenneth Branagh messen lassen und schlägt sich gut. Das brillante Drehbuch von »Downton Abbey«-Autor Julian Fellowes bürgt für die sorgfältige Umsetzung aller Christie-Twists und knisternde Suspense. Gleichfalls exzellent besetzt, überzeugt »Das krumme Haus« mit schauspielerischer Klasse der gut aufgestellten Frauenriege, allen voran die fabelhafte Glenn Close. Die Männer fungieren eher als gut aussehende Stichwortgeber. Das passt schon.
Klassisches großes Kino in ambitionierter Kulisse.
Grit Dora