TRAILER

Es

Horror/Thriller, USA 2017, 135 min

Wie hieß es doch so schön im Deutschunterricht bei Frau Dornig in der 56. Polytechnischen Oberschule „Georg Wolff“ auf der Böttgerstraße 11 in Dresden Trachau, erste, zweite und dritte Person Singular? Richtig! Ich, du, er, sie, es! Dann vergingen noch rund 13/14 Jahre bis sich Stephen King auf die dritte Person Singular festlegte. ES gelangte in die Buchhandlungen der Welt, ausgenommen der im „Haus der Buches“ auf der Thälmannstraße. Der geneigte Ostleser musste noch drei Jahre sein Haupt im Winterschlaf wiegen, bis auch ihm die Welt der „Klub der Verlierer“ offenbart wurde. Wer es nicht so mit dem Lesen hatte, hatte sich noch einmal zwei Jährchen in Geduld zu wiegen und konnte sich die ellenlange amerikanische Fernsehverfilmung von Tommy Lee Wallace mit dem herrlichen Tim Curry aus der Videothek auf der Wernerstraße in Sankt Löbetal ausleihen. Tim Curry war zwar wie immer brillant, aber auch er vermochte mir nicht die Langeweile, die sich in dem über drei Stunden dauernden Werk gar heftig breit machte, zu vertreiben.
Nun hat Regisseur Andres Muschietti einen neuen Anlauf gewagt und eine Kinoadaption des Romanes geschaffen, der aber zunächst erst mal den ersten Abschnitt des Werkes behandelt, um nicht all zu sehr den Harndrang im Kinosessel beanspruchen zu müssen. Im Focus stehen abermals die sieben Freunde Stanley Uris (Wyatt Oleff), Richie Tozier (Finn Wolfhard), Mike Hanlon (Chosen Jacobs), Bill Denbrough (Jaeden Lieberher), Beverly Marsh (Sophia Lillis), Eddie Kaspbrak (Jack Dylan Grazer) und Ben Hanscom (Jeremy Ray Taylor), die auf Grund ihres „Anderssein“ und der damit begründeten Hänsel- und Mobbereien den „Klub der Loser“ gegründet haben und das ist auch gut so, denn immer wieder verschwinden seit Jahrzehnten auf unerklärlich weise Kinder in Derry, von denen nur noch ein paar Körperteile zurückbleiben. Plötzlich werden auch sie Ziel diverser Angriffe, die ihnen den Verstand zu rauben drohen. Als die Freunde beginnen zu recherchieren, was sich hinter der unheimlichen Bedrohung verbirgt, stoßen sie langsam aber sicher auf das Geheimnis der mysteriösen Mordserie, welches in der Kanalisation von Derry zu liegen scheint. „Es“, ein monströser Teilnehmer, der sich in die schlimmsten Alpträume der Kinder verwandeln kann, um sie schlussendlich zu vernichten. …hää? Ehh! Das hat der Stephan König aber jetzt von Wes Graven geklaut, der bereits zwei Jahre zuvor Freddy Krueger erschuf, der sich in den Alpträumen von Kindern manifestierte und Johnny Depp über die Klingen hopsen ließ. Nun ja. „Es“ (Bill Skarsgård), tritt nun wiederum blöderweise meist in Gestalt eines Horrorclowns auf, eine Figur, die mir ob seines inflationären Erscheinens in der Öffentlichkeit, bereits im Oktober vorigen Jahres gehörig auf den Sack ging und mich dazu animierte, einen solchen zum Frühstück zu verspeisen. Nun ist er wieder da, und der Klub der Verlierer rüstet sich zum ultimativen Kampf. Das wird ne Mast!
Ray van Zeschau (geht mal es sen)