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Die Nile Hilton Affäre

Thriller, Schweden/Deutschland/Dänemark 2017, 111 min

Sechs Jahre nach dem Aufstand auf dem Tahrir-Platz in Kairo zeigt nun ein Film, wie korrupt das Land bis tief ins Innere war und kann damit schockieren, fesseln und darüber hinaus die Frage aufkommen lassen, wie es denn nun im Land aussieht.
Der Film »Nile Hilton Affäre« erzählt die Geschichte von dem Mord an einer bekannten Sängerin und wie unfähig und vor allem unwillig die Polizei ist, den Fall zu lösen (dies wurde nach wahren Begebenheiten in Dubai ersonnen). Nur der Polizist Noredin (Fares Fares - kennt man vor allem durch die drei schwedischen Adler-Kriminalverfilmungen) wagt einen Vorstoß aus der Korruption heraus, welche bisher zu seinem Alltag gehörte, und versucht den Mord aufzuklären. Jedoch reicht diese bis in die Elite Ägyptens hinein/hinauf.
Die schwedisch-deutsch-dänische Koproduktion, geschrieben und Regie geführt hat der Schwede Tarik Saleh, erzählt dabei eindringlich und authentisch von einer kaputten Struktur und liefert auch gleich beste Gründe für die bevorstehende Revolution. So bringt der Film wunderbar die realen, politischen Ereignisse mit der Geschichte eines fiktionalen Mordfalls zusammen und mündet in einem Showdown auf dem Tahrir-Platz im Jahr 2011, lässt dabei aber die kommenden Ereignisse absichtlich offen. Bis dahin begleiten die Zuschauer den Antihelden Noredin auf seinem Weg zu einer Läuterung und einer Hinwendung zu den Menschen, die unter dem System leiden. Im Gesamten ist die »Nile Hilton Affäre« spannendes, fesselndes Polit-Kriminal-Kino, das die Zuschauer teilweise fassungslos und wütend macht und die Tragweite des Ganzen offenbart. Kein Wunder also, dass er den Großen Jury-Preis auf dem Sundance Festival gewonnen hat.
Doreen

Buch: Tarik Saleh

Regie: Tarik Saleh

Darsteller: Fares Fares, Mari Malek, Yaser Aly Maher, Hania Amar

Produktion: Atmo Produktion, ostlicht filmproduktion, Nordsvensk Filmunderhållning, Chimney, Sveriges Television

Bundesstart: 05.10.2017

Start in Dresden: 05.10.2017

FSK: ab 12 Jahren