Leaning Into the Wind - Andy Goldsworthy
Der Welt einen Sinn entlocken. Was für manche anmaßend klingt, für andere einer Rettung der Welt gleichkäme, bedeutet für Andy Goldsworthy ganz einfach Tagewerk und Daseinsberechtigung. Noch immer streicht der 61-Jährige durch Feld und Wald und verbündet sich bei jeder neuen Idee mit der größten aller Künstlerinnen; Mutter Natur. Goldsworthy gilt mit seiner Contemporary Art, dieser im doppelten Sinn gegenwärtigen wie vergänglichen Kunst, als ein ewig Suchender. Seitdem Thomas Riedelsheimer mit »Rivers And Tides« einem verblüfften Publikum die vergänglichen Einfälle des Schotten nahe brachte, finden sich die Spuren seiner Fans überall in der belebten Natur. Und stieß man in der Heide auf einen Steinkreis oder eine Blütenskulptur, fragte man sich unwillkürlich; was macht eigentlich Andy Goldsworthy? Er hinterließ feuchte Spuren in Innenstädten, gelegentlich auch trockene, warf Seetang in die Luft, Schneebälle auf Londons Stadtplan oder seinen eigenen Schatten auf grüne Wiesen. Es gelüstet den gereiften Mann immer mehr, selbst Teil seiner flüchtigen Skulpturen zu sein, als Schatten im Schlehdorn, als Wanderer abseits des Weges, unter der Grasnarbe, immer verblüffend und immer als er selbst wiedererkennbar. In wem Goldsworthys Land-Art und Riedelsheimers Kamera-Kunst seit 2001 etwas zum Klingen gebracht haben, wird sich gern mit den Beiden wieder in den Wind lehnen. Um auf aberwitzige Art und Weise die Grenzen zu durchstoßen, die den modernen Menschen täglich von seiner Umwelt trennen.
Alpa Kino
Regie: Thomas Riedelsheimer
Kamera: Felix Riedelsheimer
Musik: Fred Frith
Produktion: Filmpunkt, Skyline Productions, Leslie Hills, Stefan Tolz
Bundesstart: 14.12.2017
Start in Dresden: 14.12.2017
FSK: o.A.