Montags in Dresden

Dokumentation, Deutschland 2017, 83 min

„94 Konserven, 60 Packungen Dosenwurst, Klopapier-Reserven bis unter die Decke und mehrere Plastikboxen mit Instantkaffee. Sabine Ban, eine junge, allein erziehende Mutter, hat vorgesorgt - für den Fall einer bewaffneten Auseinandersetzung mit Russland oder, und das scheint ihr das wahrscheinlichere Szenario zu sein, eines Bürgerkrieges im eigenen Land. Seit Oktober 2014 finden in Dresden wöchentlich Demonstrationen statt. Unter dem Bekenntnisbegriff „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“, kurz: Pegida, haben sich zahlreiche Menschen formiert, um ihren Protest gegen die Bundesregierung auf die Straßen zu tragen. Sabine Ban ist eine von denen, die regelmäßig zu den Kundgebungen kommen.
„Wer geht hier und aus welchen Gründen auf die Straße? Und um was geht es ihnen wirklich?“, fragt die Regisseurin Sabine Michel zu Beginn ihres Films. Um das herauszufinden, hat sie drei überzeugte Pegida-Anhänger der ersten Stunde begleitet, darunter auch das ehemalige Mitglied im Organisationsteam René Jahn. Mit offenem Interesse an Alltag und Denkweisen ihrer Protagonisten rückt ihr Film ganz dicht an jene Phänomene heran, die oft nur noch in dauerschwirrenden Begriffen stillgestellt scheinen: Wutbürger, Lügenpresse, die Abgehängten, die Eliten.“
Lukas Stern, Katalog 2017 DOK Leipzig

Regie: Sabine Michel

Darsteller: Sabine Ban, Daniel Heimann, René Jahn

Kamera: Martin Langner

Produktion: Susann Schimk

Bundesstart:

Start in Dresden: