The Million Dollar Hotel

Thriller/Drama, Deutschland/Großbritannien/USA 2000, 120 min

Im Jahre 2001 ist Wim Wenders komplett verrückt geworden. Oder hat er sich nur anstecken lassen? Von einer Geschichte, die U2-Sänger Bono ihm eingeblasen hatte? Seit beide in Downtown L.A. das Frontier Hotel sahen, stand fest, dass dies der magische Ort sein sollte für diesen Film. Eigentlich enthält »The Million Dollar Hotel« alles, was Wim Wenders ausmacht: eine Liebesgeschichte, verwoben mit einem Todes-„Fall“, des weiteren eine nicht greifbare Atmosphäre, in deren Zentrum sich die beiden Liebenden Eloise (Milla Jovovich) und Tom Tom (Jeremy Davies) wie zwei Planeten auf verschiedenen Umlaufbahnen umkreisen, ohne sich je wirklich erreichen zu können, und nicht zu vergessen die Soundtrackspur, welche bei Wenders wie das dritte Auge funktioniert. Und doch; Wenders ist komplett verrückt geworden. Mel Gibson die Rolle des supercoolen FBI-Agenten Skinner zu geben und ihm eine Reihe himmlisch durchgeknallter Hotelgrufties gegenüberzustellen, klingt bereits ungewöhnlich. Aus dieser Konstellation jedoch einen solchen Spaß zu entwickeln, dass man sich nach kurzer Zeit ernsthaft fragt, wann man jemals bei Wim Wenders lachen konnte, legt die Vermutung nahe, das Filmteam habe sich in jener verrufenen Gegend von L.A. (wo der Drogenhandel und andere kinotaugliche Verbrechen blühen) am Ende gar recht wohl gefühlt.