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Das Ende der Wahrheit

Thriller/Drama, Deutschland 2018, 105 min

Meist sind deutsche Action-Thriller auf amerikanische Effekte getrimmt und das gelingt, sind wir doch mal ehrlich, eher mittelmäßig. Ein Film, der gerade das unterlässt und trotzdem mit Spannung seine Geschichte erzählt, fällt dadurch besonders auf. So einer ist der neueste Film des »Wir waren Könige«-Regisseurs Philipp Leinemann: In »Das Ende der Wahrheit« erzählt er von dem BND-Experten Martin Behrens (Ronald Zehrfeld), welcher sich immer sicher war, auf der richtigen Seite zu stehen. Doch als bei einem brutalen Anschlag auf ein Münchner Restaurant unschuldige Menschen sterben, darunter auch die Investigativjournalistin Aurice (Antje Traue), kommen ihm Zweifel. So knüpft er an ihre Arbeit an und erkennt, dass Machtmissbrauch und Korruption im Staat und im BND an der Tagesordnung sind und nicht alles so klar in Gut und Böse eingeteilt ist, wie er geglaubt hat.
Leinemanns Film beruht auf keiner wahren Begebenheit, speist sich aber aus der Realität. In intensiven Recherchen über Jahre hinweg hat sich der Regisseur mit dem Thema beschäftigt und immer mehr die unentwirrbaren Verstrickungen zwischen Lobbyismus, Terrorismus, Politik und privaten Firmen erkannt. All das packt er in seinen eindringlichen Thriller, der auch handwerklich hohes Niveau erreicht. Die trotz Mitwirkung des ZDF begrenzten filmischen Möglichkeiten schöpft er mit Ortswechseln und stimmigen Locations aus, um die Tragweite der Ereignisse zu verdeutlichen. Doch den größten Beitrag leisten die hochkarätigen Darsteller, u.a. Ronald Zehrfeld und Alexander Fehling. Das Ensemble, die Inszenierung und das Wissen über die Authentizität machen »Das Ende der Wahrheit« zu einem spannenden Politthriller, der unter die Haut geht.
Doreen