Zug des Lebens

Drama/Komödie, Frankreich/Rumänien 1998, 103 min

Um es gleich vornweg zu nehmen: Sie kennen „Das Leben ist schön“ - Sie lieben „Schwarze Katze, weißer Kater“ - Dann müssen Sie diesen Film gesehen haben!
Ein kleines jüdisches Schtetl, irgendwo im Osten Europas, 1941. Schlomo, der Dorfnarr, überbringt schlimme Nachrichten: die deutsche Wehrmacht steht bereits im Nachbarort, die jüdische Bevölkerung wird eliminiert. Noch am selben Abend ruft der Rabbi den Rat der Weisen zusammen, und ausgerechnet Schlomo hat die rettende Idee: eine Selbstdeportation. Stück für Stück wird dazu ein maroder Güterzug zusammengekauft, Vorräte werden angelegt, 20 der Dorfbewohner werden in deutsche Uniformen gesteckt und lernen eine akzentfreie deutsche Sprache. Eines Nachts setzt sich der „Zug des Lebens“ schließlich in Bewegung. Sein Ziel heißt jedoch nicht Auschwitz, er rollt gen Eretz Israel, dem gelobten Land. Mit Mut und Witz meistern die Zuginsassen die heikelsten Situationen, bis sie sich schließlich der Frontlinie nähern. Vielen geht jetzt eine Frage nicht mehr aus dem Kopf: Sitzen sie wirklich im „Zug des Lebens“?
Regisseur Radu Mihaileanu gelingt wie schon Roberto Benigni das Unfaßbare - eine Komödie über den Holocaust, die voller kultureller Vielvalt und Lebensmut steckt. Mit einem genialen Ende seines Filmes zerstört er gleichzeitig jeden noch so leisen Zweifel, der bei einer derartigen Konstellation aufkommen könnte. Der Film wurde auf mehreren europäischen Filmfesten (u. a. zu den Tagen des osteuropäischen Filmes 1999 in Dresden) zum Publikumsliebling und kommt am 23. März endlich in unsere Kinos. Bereits am 22. März 2000 lief der Film im Filmtheater Schauburg als Benefizveranstaltung für die Dresdner Synagoge.