Am achten Tag

Drama/Komödie, Frankreich/Belgien 1996, 118 min

Von der Freundschaft zwischen einem Behinderten und einem so genannten „Normalo“ erzählt der 1996 gedrehte Film »Am achten Tag«, den der Belgier Jaco van Dormael inszenierte. Anlässlich einer nächtlichen Autofahrt überfährt der Workaholic Harry (Daniel Auteuil), den finstere Gedanken an seine Frau, die ihn samt Kindern verlassen hat, plagen, versehentlich einen Hund. Dieser gehört Georges (Pascal Duquenne), der aus einem Heim für geistig Behinderte getürmt ist, um seine Mutter zu besuchen. Dass diese schon seit vier Jahren tot ist, weiß er nicht. Harry tut der Unfall leid, er bietet dem mongoloiden Georges an, ihn nach Hause zu fahren. Georges steigt ein - und nun wird Harry ihn nicht mehr los.
Aussteiger Harry giert vergeblich nach einer Erklärung für sein Unglück, George sucht im Bild seiner Mutter nach Zärtlichkeit, Geborgenheit und Liebe, und so kommt es, dass die beiden Männer, die eigentlich nichts Gemeinsames haben, während ihrer Odyssee aneinander Halt finden und sich eine zwar nicht problemlose, jedoch von tiefer Zuneigung geprägte Freundschaft entwickelt.
Georges Gefühls- und Phantasiewelt ist - wie die vieler am Down-Syndrom leidenden Menschen - grenzenlos, impulsiv und mitunter erschreckend spontan, was Regisseur van Dormael die Gelegenheit gab, innere und äußere Wunder technisch souverän zu zelebrieren und Zeit, Schauplätze, Visionen und Einbildung virtuos zu verschachteln.
Für ihr großartiges Spiel in »Am achten Tag« wurden Auteuil und Duquenne in Cannes die Goldene Palme verliehen.