High Fidelity

Komödie, USA 2000, 114 min

Buchautor Nick Hornby und Regisseur Stephen Frears müssen es geahnt haben! Dass heutzutage die Jugendlichen wieder Ausschau halten nach Musik ohne Kopierschutz und Frequenzkastration. Oder haben sie gar mit ihrer großartigen HiFi-Arie auf's bereits totgeglaubte Vinyl die wundersame Rückkehr der Schallplatte erst ins Rollen gebracht? Zehn Jahre ist es jetzt her, dass die drei hochnäsig arroganten und diktatorisch versnobten Clerks (göttlich: John Cusack, Jack Black und Todd Louiso) ihren Plattenladen zur phonophilen Hochburg erklärt und in herablassender Art und Weise jeden Kunden zur Sau gemacht haben, der nicht mit einem Green Day T-Shirt hereinkam und verschwörerisch nach der neuen Platte von Stiff Little Fingers fragte. Den lieben langen Tag die verschiedensten Lieblings-Top-Five hoch- und runterbetend, versuchte der frisch verlassene Rob seinen Liebeskummer neu in seine Plattenregale zu sortieren, hielt der zartbesaitete Dick Ausschau nach einer verwandten Seele auf Augenhöhe von Belle & Sebastian, während der brachiale Barry jeden Kunden zur Tür rauswarf, der Mitch Ryders Version von „Little Latin Lupe Lu“ dem drei Jahre jüngeren Original der Righteous Brothers vorzog. Nebenbei wurden erzieherisch wertvolle Lebensfragen erörtert: Warum die Frauen bloß beim ersten Date Dessous tragen, und, soll man seine Platten alphabetisch oder chronologisch sortieren, und, wieso gehört „What's Going On“ von Marvin Gaye zu den Top-Five der Eröffnungssongs auf einer A-Seite. Endlich könnt Ihr diesen beneidenswerten Menschen wieder bei ihrer Arbeit zuschauen oder erleben, wie Rob sich wieder in die Verflossene verliebt und Barry mit Marvin Gaye groß rauskommt. Noch dazu an einem Ort, der dem hier beschriebenen gar nicht so unähnlich ist. Glücklich, wer solchen Job hat, und keine Top-Five der abgehefteten Akten erstellen muss…