TRAILER

The Forever Purge

Science-Fiction-Thriller/Horror, USA 2020, 104 min

Da hatte man gedacht, ohne den orangen Präsidenten kommen die USA wieder zur Ruhe .. .aber nix da! So, wie die Pandemie ewig dauert, bleibt auch die „Purge“, die gesetzlose Zeit, ewig erhalten. Im vorangegangen Teil konnte man erleben, wie die NFFA Partei dereinst die politische Macht übernahm und das 12 stündige Schlachtfest initiierte. Absurd, dass die letzten zwei Jahre mit Pandemie, Black Lives Matter Ausschreitungen und Plünderungen und dem finalen Sturm aufs Capitol, wie das Echtzeit-Vorspiel zum „Purge Forever“-Film wirken. Denn dort hat der „einfache“ weiße Mann keinen Bock mehr auf das soziale Ungleichgewicht im Lande, inklusive der Tatsache, dass sich die Reichen zur Purge zu eleganten Partys im hochsicheren Schloss treffen, während „Joe the Plumber“ um sein Leben und das seiner Familie bangen muss. Aus dem Fernsehfunk wissen wir Annalena Fans aber, dass der westliche, weiße, heterosexuelle Mann, die Keimzelle allen Übels ist. (Wenn er nicht gerade Häuser baut, Müll entsorgt, den Laptop einrichtet oder babysittet.) Und so wundert es nicht, dass eben jener die Seinen um sich schart und ruft: UNSERE Purge dauert nicht nur 12 Stunden, sie dauert EWIG! Und so kommt es zum Bürgerkrieg, wie man ihn in der heimischen Medienwelt ja auch schon zur letzten Trump-Abwahl prognostizierte. Damit man das Übel noch besser erkennt, gibt Regisseur Everardo Valerio Gout seinen frustrierten Bösewichten auch die entsprechenden Zeichen - Südstaatenflagge und Hakenkreuze. Und da hört der Spaß nun auf - so wie es dereinst viele Hollywoodstars angekündigt hatten („Wenn Trump gewinnt, verlassen wir die USA!“) machen es die Darsteller Ana de la Reguera, Tenoch Huerta, Josh Lucas, Cassidy Freeman, Leven Rambin, Alejandro Edda und Will Patton nun wirklich - weg aus dem Land des Chaos, denn Mexiko öffnet für sechs Stunden seine Grenzen! Und so kommt es zum Katz-und-Maus-Spiel zwischen den blutrünstigen (und wahrscheinlich komplett ungeimpften) Waffennarren und den braven Bürgern mit und ohne Migrationshintergrund. Dem geneigten Zuschauer obliegt es nun zu entscheiden, ob die gesellschaftspolitische Ebene ausreichend zur Sprache kommt oder ob es nur eine actionreiche Horrorschau ist, die als Vorspiel für den nächsten Purge Film daherkommt. Dieser ist nämlich schon in Arbeit.
Pinselbube