What You Gonna Do When The World’s on Fire?

Man mag es kaum glauben, aber der vorliegende Dokumentarfilm entstand, als sich Regisseur Roberto Minervini 2016 nach wiederholten tödlichen Gewalttaten US-amerikanischer Streifenpolizisten schwarzen Mitbürgern gegenüber nach New Orleans begab und sich in der schwarzen Community umhören wollte. Er begegnete der 50-jährigen Judy, einer engagierten Mutter und Barbetreiberin, die ihre Wurzeln in einer der ältesten Gemeinschaften von New Orleans hat. Gerade hat die Frau ihre Ooh Poo Pah Doo-Bar verloren, weil die Gentrifizierung sie mit unbezahlbaren Mieten konfrontiert. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen, denn ihre Verbitterung brächte sie sonst um. Dasselbe erklärt der junge Ronaldo auch seinem kleinen Bruder Titus; sie wollen dich scheitern sehen! Tu ihnen nicht diesen Gefallen. Seine Lebensweisheit spricht eine Sprache, wie man sie eher von Chief Kevin, dem Anführer der Flaming Arrows, eines Mardi Gras - Indianerstammes erwarten würde. Die Mardi Gras Stämme bilden heute eine soziale Besonderheit, weil ihre Wurzeln sowohl bei den indigenen Vorfahren als auch bei den westafrikanischen Sklaven liegen. Menschen, die in den heutigen USA doppelt betrogen und doppelt unfrei sind. Und die wie alle hier genannten Personen die Nähe suchen zu den modernen Black Panthers und ihrem unerschrockenen Festhalten am Kampf für simpelste Menschenrechte. Sie nennen sich mittlerweile The New Black Panther Party For Self Defense und einige von ihren Mitgliedern trafen sich früher regelmäßig in Judys Bar. Gemeinsam suchen sie nun nach neuen Möglichkeiten. Ein täglicher, schier unendlich scheinender Kampf um Selbstbehauptung auf der einen und um das blanke Leben auf der anderen Seite, spricht aus diesen Bildern und Geschichten.
alpa kino