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Ein bisschen bleiben wir noch

Drama, Österreich 2020, 102 min

Vor sechs Jahren geflüchtet, seit sechs Jahren in Österreich, sechs Jahre ohne dauerhaftes Bleiberecht. So sieht das Leben von Oskar (Leopold Pallua) und Lilli (Rosa Zant) aus. Bis jetzt, denn nun droht den beiden Geschwistern und deren Mutter (Ines Miro) die Abschiebung. Als die Polizei schließlich bei der Familie aufkreuzt, unternimmt die psychisch labile Mutter einen Selbstmordversuch. Abgeschoben werden sie für’s erste nicht, allerdings werden die Geschwister erst von ihrer Mutter und dann auch noch voneinander getrennt.
Jetzt sind Oskar und Lilli ganz auf sich allein gestellt. In den jeweiligen Pflegefamilien werden sie gut aufgenommen. Beide leiden unter der Trennung und träumen davon, bald wieder als richtige Familie vereint zu sein: „Wenn man den Mund lange genug offen lässt, können die Sorgen vielleicht aus einem rausfliegen.“ Besonders Oskar lässt sich so einiges einfallen, damit es ihnen bald wieder „bestens gut geht“.
Regisseur und Drehbuchautor Arash T. Riahi (»Ein Augenblick Freiheit«, »Everyday Rebellion«) sieht den Film als zweiten Teil einer „Flucht-Trilogie“, die er mit »Ein Augenblick Freiheit« begann. Er verfilmt ein brandaktuelles Thema. Riahi hatte vieles von ihm in der Figur des Oskar wiedergefunden, da er selbst als Kind mit seinen Eltern nach Österreich emigrierte. So entstand ein humorvoller und emotional berührenden Film aus der Perspektive von Flüchtlingskindern. Der Regisseur erzählt seine Geschichte ausgewogen und humorvoll, ohne es ins Absurde oder Lustige zu treiben. Eine Inszenierung mit einem klassisch lachenden und weinenden Auge.
Viktor Ray