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Blackbird - Eine Familiengeschichte

Drama, USA 2019, 98 min

Lily (Susan Sarandon) wird immer stärker von ihrer ALS-Krankheit, bei der die für die freiwilligen Bewegungen verantwortlichen Neuronen absterben, eingeschränkt. Also beschließt sie, ihr Leben zu beenden. Gemeinsam mit ihrem Ehemann (Sam Neill) lädt sie Tage vor ihrem geplanten Ableben ihre engsten Freunde und ihre Familie ein, um ein letztes Mal gebührend das Leben zu feiern. Doch ihre Töchter, die verklemmte Jennifer (Kate Winslet) und die eigenwillige Anna (Mia Wasikowska), haben mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen und würden alles tun, um ihre Mutter davon abzuhalten, sich das Leben zu nehmen. Es wird also ein kompliziertes Wochenende, obwohl Monate der Diskussion und Entscheidungsfindung schon hinter Lily liegen, bevor die Handlung des Films überhaupt einsetzt. Es scheint also eine wohldurchdachte Entscheidung zu sein.
Regisseur Roger Michell ist ein ruhiges, emotionales und zeitweise auch humorvolles Remake des mit Preisen überhäuften dänischen Films »Silent Heart« von 2014 gelungen. Dafür zeichnet auch Christian Torpe verantwortlich, der sein dänisches Originaldrehbuch für Hollywood neu adaptierte. Kein einziges Mal wird das Wort „Euthanasie” in »Blackbird« ausgesprochen, doch von Beginn an ist offensichtlich, dass a) Lily sehr krank ist und b) sie davon die Schnauze voll hat. Sarandon spielt Lily einfühlsam und nie überzogen und das mühsame Aufstehen aus dem Bett und das Anziehen eines Bademantels und ihrer Pantoffeln zeigt vor allem ihren Ärger über ihre mangelnde Selbstgenügsamkeit. Auf jeden Fall sehenswert und ein wunderbarer Film für Diskussionen in der Familie…
Viktoria Franke