Beckenrand Sheriff

Der in Oberbayern geborene Filmemacher Marcus H. Rosenmüller, der uns Perlen wie »Wer früher stirbt ist länger tot«, »Sommer in Orange« und »Trautmann« geschenkt hat, liefert mit seinem mittlerweile 17. Film »Beckenrand Sheriff« eine wunderbare Sommerkomödie ab.
Karl (Milan Peschel) führt seit 30 Jahren unerbittlich als Bademeister das Freibad in Grubberg. Eines Tages beschließt die Bürgermeisterin (Gisela Schneeberger), den Laden zu schließen, da er nicht gewinnbringend ist, und der Bauherr Dengler (Sebastian Bezzel) lacht sich schon ins Fäustchen. Einziger Ausweg für Karl ist ein Volksbegehren. Er braucht 600 Unterschriften, um die Schließung zu verhindern, wobei ihm seiner neuer Kollege Sali (Dimitri Abold) helfen kann. Rosenmüller hat hier das richtige Gespür für die Komik hinter den vielen tragischen Alltagsgeschichten und schafft es, gesellschaftliche Missstände einerseits anzuprangern und sie andererseits als Witzlieferant zu verwenden. Auch wenn sein Film in der Realität verankert ist und so auch einen gewissen dörflichen Charme versprüht, wird hier viel übersteigert und in cineastischer Weise ausgelegt. Dass dies so gut funktioniert, verdankt er auch seinem starken Cast, der Komödien-trainiert ist, sich hier gut in die Stereotypen hineinversetzen kann und so die Figuren abseits von bekannten Klischees zum Leben erweckt.
Durch und durch ist »Beckenrand Sheriff« gelungene Unterhaltung mit einem Blick auf die Realität und auf die Möglichkeiten, die die filmische Übertreibung bietet. Ein großer Spaß!
Doreen