TRAILER

Die Geschichte meiner Frau

Drama, Ungarn/Deutschland/Frankreich/Italien 2021, 169 min

Mit »Körper und Seele« schuf die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi einen bewegenden Film über die Liebe, Beziehungen und die traurige menschliche Seele. Auch ihr neuester Film »Die Geschichte meiner Frau« ist eine Geschichte über Liebe und die Schwierigkeiten des Zusammenseins. Nach der gleichnamigen Romanvorlage (1962) von Milán Füst kreierte sie ein Drehbuch, das die Geschichte zweier Menschen erzählt, die einen für ihre Zeit unkonventionellen Weg wählen. In den 1920er-Jahren in Paris trifft der Kapitän Jakob Störr (Gijs Naber) auf den Wirbelwind Lizzy (Léa Seydoux). Die beiden werden ein Paar, aber Eifersucht und diverse andere Störfaktoren stellen ihre Beziehung immer wieder auf die Probe. Der Film lässt sich mit seiner Länge von 169 Minuten genügend Zeit das Beziehungsgeflecht sowie das Auf und Ab der beiden Liebenden immer wieder neu auszuloten. Dabei geht es der Regisseurin auch hier wieder um menschliche Schwächen und Neigungen, nur erzählt sie es dieses Mal in einem historischen Gewand. Das Zeitkolorit ist perfekt darauf abgestimmt und der gut ausgewählte Cast, allen voran Léa Seydoux (»Blau ist eine warme Farbe«, »Spectre«), kann sich wunderbar darin einfügen und agieren. So entstand mit »Die Geschichte meiner Frau« ein für Enyedis Verhältnisse eher konventioneller Film, der aber auch zeigt, welche Brisanz und Aktualität man aus älteren Stoffen herausholen kann.
Doreen