King Richard
Anders als bei traditionellen Biografie-Dramen geht es bei »King Richard« nicht um die eigentlichen Tennis-Berühmtheiten Venus und Serena Williams, sondern um deren Vater Richard. Serena und Venus, die man eigentlich als Stars der Geschichte vermuten würde, stehen bis zum letzten Drittel überraschend deutlich im Hintergrund. Alles dreht sich hier um die streitbare Vater- und Trainerfigur sowie die große Frage: Wie weit dürfen sich Eltern in das Leben ihrer Kinder einmischen? Eine Frage, die man sich wohl auch über Joseph Jackson oder Mama Boo stellen könnte. Im Kern handelt das Sport-Drama von einer afroamerikanischen Familie, die im Gegensatz zur weißen Bevölkerung nicht den Luxus hat, einfach nur ein durchschnittliches Leben zu führen. Das erinnert ein wenig an Trey Edward Shults’ Familiendrama »Waves«, welches ein besonders tragisches Bild zu diesem Thema aufzeigte. Es scheint in der Welt von »King Richard« nur zwei Möglichkeiten zu geben - entweder der Aufstieg in den Olymp oder ein Leben voller Abstiegsängste, Drogen und Gewalt. Um es in den Worten des großen Poeten Curtis Jackson zu formulieren: „Get Rich or Die Tryin’“.
José Bäßler
Buch: Zach Baylin
Regie: Reinaldo Marcus Green
Darsteller: Will Smith, Aunjanue Ellis, Saniyya Sidney, Demi Singleton, Tony Goldwyn, Jon Bernthal, Susie Abromeit, Dylan McDermott, Erin Cummings
Kamera: Robert Elswit
Musik: Kris Bowers
Produktion: Overbrook Entertainment, Star Thrower Entertainment, Warner Bros., Westbrook Studios, Will Smith, Tim White, Trevor White
Bundesstart: 24.02.2022
Start in Dresden: 24.02.2022
FSK: ab 12 Jahren