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Die Odyssee

Animation, Frankreich/Tschechische Republik/Deutschland 2020, 84 min

Das Thema Flucht wird immer wieder in Serien, Filmen und natürlich Dokumentationen aufgegriffen und festgehalten. Passend zur aktuellen Situation kommt jetzt »Die Odyssee« von Florence Miailhe in die Kinos. Ihr Animationsfilm, der nach einem gemeinsamen Drehbuch mit Marie Desplechin und unter dem Einfluss wahrer Erlebnisse entstand, erzählt die Geschichte der Geschwister Kyona und Adriel. Diese werden durch kriegerische Ereignisse genötigt, aus ihrem kleinen Dorf zu fliehen. Der Film begleitet sie über mehrere Stationen und über einen längeren Zeitraum hinweg auf ihrem Weg. So finden sie mehrmals Unterschlupf, Freunde und endlich ein neues Zuhause. Doch die Ereignisse und die erlittenen Traumata holen sie immer wieder ein, so dass sie gezwungen sind weiterzuziehen. Miailhe erzählt in ihrem 84-minütigen Film keine dokumentarische Geschichte: Sie gibt dem Krieg keinen Namen, schickt die Geschwister durch Fantasie-Länder und greift absichtlich nicht auf Stereotypen oder landestypische Elemente zurück. So entstand hier eine allgemein gültige Flucht-Geschichte, welche die ZuschauerInnen sofort in ihren Bann zieht. Die Animationen, welche mit Ölmalerei auf Glas geschaffen wurden, sind wunderschön und tauchen das Thema in ungewohnte, aber perfekt abgestimmte Bilder.
»Die Odyssee« ist ein starker Film, der aufwühlt, mitnimmt und dem Publikum die Möglichkeit gibt, sich in etwas hineinzuversetzen, was hoffentlich niemand erleben muss.
Doreen