Chicken Run - Hennen Rennen

Trickfilm, Großbritannien/USA 2000, 91 min

Endlich gibt es den ersten abendfüllenden Spielfilm der britischen Regisseure Peter Lord und Nick Park, den Erfindern der liebenswerten Plastilinfiguren Wallace & Gromit. Sie haben jahrelang auf das richtige Drehbuch gewartet und das hat sich gelohnt. Die Geschichte selbst ist einfach: die im Hühner-KZ gehaltenen Hennen sind permanent des Ausbruchs verdächtig, um sich und ihre Mithühner vor dem Schicksal „Hühnerfrikassee“ zu retten. Die Hühnercharaktere sind dabei wunderschön human gezeichnet. Insofern bedient sich der Film eines ganz einfachen, dramatischen Strickmusters. Er ist ein absolut handgemachter Animationsfilm voller wunderbarer Akkuratesse, der das auf die Leinwand bringt, was man von grossem Kino erwarten kann. Für die Kleinen bietet er eine spannende und wunderbar erzählte Geschichte voller überraschender Wendungen. Für die Grossen kommt er mit zahlreichen, überall verständlichen Anspielungen daher. Das die Geschichte gut ausgeht liegt in der Natur der Sache und wie der Showdown gemacht wird hat man schon bei Indiana-Jones gesehen. Aber um solche Zitate geht es gar nicht. Im Gegenteil, die Regisseure bedienen sich ganz ungeniert der Filmgeschichte um jede Menge Spaß zu produzieren. Bestaunenswert ist auch der geradezu unheimliche Aufwand mit dem der Film hergestellt wurde. Sets von bis zu 30 Metern Länge gehörten dazu und für jedes Huhn wurden bis zu sechzig verschiedene Schnäbel angefertigt, um das Sprechen glaubhaft in Erscheinung zu setzen. Da ist es kein Wunder, dass die Animateure froh waren, wenn sie 10 Sekunden Film am Tag fertigstellen konnten. Wie lange wird es gedauert haben, bis wir die jetzigen 91 Minuten im Kino genießen dürfen.