Vater

Drama, Ungarn 1966, 88 min

Der als Halbwaise aufgewachsene Takó hat nur wenige echte Erinnerungen an seinen bei Kriegsende gefallenen Vater. So dichtet er dem Vater eine herausragende Rolle als Partisan, bedeutender Arzt, als großer Reisender und Kriegsheld an. Diese Phantasien begleiten den Jungen nicht nur in seinen Tagträumen, er wertet mit diesen Heldengeschichten auch bei jeder Gelegenheit das eigene Ich auf: in der Schule, wo er dadurch zum Klassensprecher wird, später als junger Erwachsener bei Freundinnen und schließlich im Aufstand von 1956, wo der Student im Namen des Vaters unter Lebensgefahr eine Fahne herbeischafft, die niemand benötigt. Erst gegen Ende des Films beginnt Takó nach dem tatsächlichen Leben seines Vaters zu forschen, interviewt Menschen, die seinen Vater noch erlebt hatten und erfährt, dass er ein geschätzter und geliebter Mensch gewesen war, aber kein Held sondern ein Durchschnittsbürger. Die Beziehung zu einer jüdischen Mitstudentin, deren Eltern Opfer des Holocausts wurden, öffnet Takó schließlich die Augen für die Lächerlichkeit seines Verhaltens.
István Szabós »Vater« zählt zu den besten ungarischen Filmen überhaupt.

Buch: István Szabó

Regie: István Szabó

Darsteller: Miklós Gábor, Klári Tolnay, András Bálint, Dani Erdélyi, Kati Sólyom, Zsuzsa Ráthonyi, Ilona Petényi, Rita´Békés

Kamera: Sándor Sára

Musik: János Gonda

Produktion: Mafilm

Bundesstart:

Start in Dresden:

FSK: ab 12 Jahren