Drachenfutter

Drama, BRD 1987, 79 min

„Drachenfutter“ hießen in den 20er Jahren die Rosen der Blumenverkäufer in den Kneipen, die zechfreudige Männer ihren Ehefrauen zur Besänftigung mit nach Hause brachten. Heute werden die Rosen in St. Pauli meistens an Liebespaare verkauft. Shezad, ein junger Pakistani, ist einer dieser Verkäufer. Illegal arbeitet er außerdem als Küchenhilfe in einem chinesischen Restaurant, in dem er sich mit dem Kellner Xiao anfreundet. Gemeinsam versuchen sie, ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Mit viel Arbeit und einigen Tricks stehen sie eines Tages dann kurz vor der Erfüllung ihres Traumes. Da kommt ein Brief, den Shezad nicht gleich öffnet…
„In kontrastreichen Schwarz-Weiß-Bildern (umkopiert auf Farbmaterial) erzählt Jan Schütte ein im Grunde trauriges Märchen von zwei Menschen, die gut etwas zusammen machen könnten, denen man in Deutschland aber keine Chance lässt. Episodisch aneinander gereihte Szenen ergänzen sich zu einem prägnanten Exkurs über Einsamkeit und Verlassenheit, Empfindungen und Träume von Menschen, die um ihre Daseinsberechtigung ringen und dabei eindrucksvolle Lebenskraft und Phantasie entwickeln… So ist Drachenfutter trotz allem auch ein heiterer und gelöster Film, welcher der dokumentarischen Tristesse der Gegebenheiten die warmherzige Annäherung an das Schicksal der Asylanten entgegenstellt und ganz beiläufig um Toleranz und Einsicht wirbt.“ (filmdienst)