Der Blick des Odysseus

Drama, Griechenland/Frankreich/Italien 1995, 177 min

„A.“, ein griechischer Filmemacher, der im Exil in den USA gelebt hat, kehrt in seine Heimatstadt Ptolemrs zurück. Er soll dort an einer Vorführung eines seiner extrem kontrovers diskutierten Filme teilnehmen. Das eigentliche Interesse A.s liegt jedoch woanders; es gilt den schon mythischen Filmrollen des allerersten Films, den die Manakia - Brüder zu Beginn des Filmzeitalters gedreht haben. Unermüdlich durchquerten diese Brüder den Balkan, und ohne Rücksicht auf nationale oder ethnische Konflikte bannten sie die regionale Geschichte und die Kultur auf Film. Haben diese geheimnisvollen jedoch nie entwickelten Bilder je existiert? Und wenn ja, wo sind sie? Die Suche nach den Spulen entwickelt sich zu einer Odyssee quer durch den vom Bürgerkrieg geschüttelten Balkan der Nachwendezeit. Der Film thematisiert die Frage nach dem ersten unschuldigen Blick des Filmemachers auf die Wirklichkeit und den Zerfall der Ostblockstaaten nach dem Ende des sogenannten Sozialismus. Die beeindruckende Bildersprache und die pessimistische Grundstimmung des Films ziehen den Zuschauer in seinen Bann. Dem Regisseur gelingt es, das Publikum zum Nachdenken anzuregen und ihm bleibende Bilder mit auf den Nachhauseweg zu geben.