Alle sagen: I Love You

„Ich wollte schon immer einen Film machen“, verriet Woody Allen, „der in meinen drei Lieblingsstädten spielt - New York, Paris und Venedig. Und, noch wichtiger, ich wollte einmal eine Szene spielen, in der ich einen Schnurrbart habe.“
In seinem neuen Film, der zugleich eine Hommage an den klassischen amerikanischen Film und die Marx Brothers (der Bart!) ist, spielt Woody Allen einen leicht nervösen Ex-Ehemann, der auf der Suche nach der großen Liebe zuweilen von tiefen Depressionen heimgesucht wird. In diesen Momenten entwickelt er eine schwindelerregende Logik. „Wisst ihr, ich werde mich umbringen. Ja, genau, ich sollte nach Paris fliegen und vom Eiffelturm springen… Mit der Zeitverschiebung könnte ich noch sechs Stunden in New York am Leben sein, aber schon drei Stunden tot in Paris. Ich könnte noch was erledigen und schon tot sein.“ Der kauzige Logiker spielt in seinem Film nur eine Nebenrolle. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen Skylar (Drew Barrymore) und Holden (Edward Norton), die gerade heiraten wollen. Sie gehören beide zu Djunas (Natasha Lyonne) großer Familie, die für den Film die Rolle der Chronistin übernommen hat. Sie erzählt von ihren reichen, liberalen Eltern, die sich aus einem schlechten Gewissen heraus in allen (un)möglichen Hilfsorganisationen engagieren, von ihrem erzreaktionären Bruder, von ihrem unternehmungslustigen Großvater, der nur mit einem Badehandtuch bekleidet auf dem Time Square herumspaziert und von einem Familienessen mit einem Ex-Sträfling (Tim Roth). Diesmal hat sich der Klarinettist Woody Allen nicht darauf beschränkt, die von ihm geliebte Musik zur Untermalung einzusetzen. »Alle sagen: I love you« ist eine Komödie mit Musik. Dabei halten die Akteure nicht in ihren Handlungen inne und verfallen ins Singen, sondern erzählen durch ihre Lieder die Geschichte weiter.