Männer im Wasser

Komödie, Deutschland/Schweden 2009, 102 min

Eins ist mal klar, nicht alle Männer über vierzig leiden an Ziellosig- und/oder Kurzatmigkeit.
Aber falls sie es tun, dann ist es höchste Zeit für einen Sprung ins kalte Wasser. Wieso nicht mal raus aus'm Stammlokal und Synchronschwimmweltmeister bei den Herren werden? Abtauchen bis die Lippen blau sind. Das verspricht auf jeden Fall lustiger zu werden als das übliche Geo-Cash oder Bagger-Cross. Fredrik und seine Kumpels zwickt die Midlife-Mühle gewaltig, als sie ihre Hockey-Halle schlichtweg wegen oben genannter Konditionsprobleme überlassen müssen an ein jüngeres Team. Kurzerhand füllen sie die Schnapsidee vom Synchronschwimmen auf Flaschen und tauchen beim Junggesellenabschied in roten Badeanzügen auf - kein Wunder, dass vor Lachen kaum noch einer Luft bekommt. Synchronschwimmen war einst eine Männerdomäne, lange vor der männlichen Evolution zum Fußballprimaten. Nach hundert Jahren könnte man doch wieder mit einer Herrenriege antreten, denkt Fredrik, und in sechs Monaten finden die Weltmeisterschaften statt, also wird aus dem Partyspaß schnell ein neuer Trainingsernst. Freilich müssen bis dahin noch Probleme aller Art bewältigt werden. Man ist sogleich erinnert an dutzendhaften Leinwand-Frohsinn, wo getanzt, blechgeblasen oder gar kollektiv gestrippt wurde. Fredrik jedenfalls muss sich zusammenraufen mit seiner erwachsenen Tochter, schließlich könnte sie die perfekte Schwimmtrainerin abgeben. Wenn die Typen dann zum ersten Mal richtig trainieren können - aus Kostengründen teilen sie sich das Becken mit einer Tauchergruppe, oben wird geröchelt und unten geschnorchelt - dann glaubt man seinen Augen nicht zu trauen. Die Männer sind im Wasser, und sie sind ungefähr so grazil wie gestrandete Wale. Bis zur atemberaubenden Schwimmshow ist noch ein weiter Weg, aber ein ganz und gar lustiger, weil beim Casting weitaus mehr auf „echten Mittvierziger-Habitus“ geachtet wurde als auf durchtrainiert flotten Badebetrieb.