Darfur

Action/Drama, USA 2009, 94 min

Seit 2003 begehen arabische Milizen in Darfur schwere Menschenrechtsverletzungen an der Zivilbevölkerung und ziehen mordend, plündernd und vergewaltigend von Dorf zu Dorf. Für die Vereinten Nationen handelt es sich um eine der „schlimmsten humanitären Katastrophen der Welt“.
Als eine kleine Gruppe amerikanischer Journalisten erfährt, dass solch eine Miliz auf dem Weg zum Dorf ist, wo sie sich gerade aufhalten, stehen sie vor einer schwerwiegenden Entscheidung: entweder die Augen vor der anstehenden Vernichtung des Dorfes abzuwenden oder der Bevölkerung zu helfen, koste es, was es wolle…
Uwe Boll is back. Diesmal mit einem aktuellen politischen Problem, das nach jahrelanger Medienpräsenz wieder (mal) in Vergessenheit geraten ist. Sein Film ist ein nicht unkritischer Beitrag zur Diskussion. Was dürfen, können Europäer, in diesem Falle Journalisten beispielsweise in Darfur tun, um den Menschen vor Ort zu helfen. Ein schwieriges Thema, in Bollscher Manier geradlinig und scheinbar unkommentiert umgesetzt. Selbst epd-film gestand dem Film zu, beeindruckend zu sein und eine reinigende Wirkung zu erzielen.
Kleine Episode am Rande. Nach der Pressevorführung in Berlin fragt Boll nach dem Abspann in die Stille des Saales: „Für mich ist die Haupt-Skandalfrage: Wenn man allein die Kameraführung und die Musik mit dem vergleicht, was auf der Berlinale läuft - wie kann man einen solchen Film dort übersehen?“ Von den wenigen anwesenden Journalisten sollen manche da noch ein bisschen fassungsloser geschaut haben.