House Bunny

Komödie, USA 2008, 97 min

Im ersten Moment glaubt man ein Playboy-Abo untergejubelt zu bekommen, aber ganz so dreist isses dann doch nicht und man könnte fast hinter diesem platten Torten-und-Tussy-Film eine verkappte Botschaft Alice Schwarzers und Verona Poths vermuten, die da in etwa lautet: Männer sind oberflächlich und benutzen Frauen, aber Frauen müssen nicht gleich sämtlichen ihnen von der Natur zur Verfügung stehenden Haarbestand sprießen lassen. Shelley ist passioniertes Playboy-Bunny, was soviel heißt, dass man eine junge blonde Tortentussy ist, bei dem 82-jährigen Knacker Hugh Hefner mit anderen blonden Tortentussys in der Großbude lebt und diesem ab und an abwechselnd den Louis pflegt. Hef lässt aber nur Frischfleisch an sein Glück, welches seiner Meinung nach dem 27. Geburtstag das Verfallsdatum überschritten hat. Blöderweise muss ausgerechnet sie nun ihren letzten 27. Geburtstag feiern und damit den Bunnytempel verlassen.
Geradezu obdachlos und als alte 27-Jährige steht sie nun auf der Straße und stößt, das Drehbuch will es so, auf eine WG-Schwesternschaft intellektueller Studentinnen in Strickjacke, denen A) Äußerlichkeiten nicht all zu viel bedeuten und B) die WG in Ermangelung an weiteren Schlumpischwestern sich aufzulösen droht und ein damit verbundener Rausschmiss aus ihrem Wohndomizil einhergehen würde. Also geht man eine Zweckgemeinschaft ein und kann noch bemerkenswert viel von einander lernen, wie z.B. weibliches Selbstbewusstsein und Sinn für Individualität. Also bissgen Farbe ins Antlitz denn, Zitat: Die Augen sind die Nippel des Gesichts. Angesichts solcher Beachtlichkeiten fragt man sich dann schon, was die Aussage des Filmes sein und wie das wohl hier weitergehen soll. Es kommt natürlich, wie es kommen muss, die grauen Studimäuse entpuppen sich dank Shelleys zu fetzigen Campusschwänen, hinter denen nun der stangenfiebrige Jungherrschaftenmop her ist. Man man man, da kann einem schon der Prosecco in der Hand verblöden. Na ja, eben alles bisschen laut, locker, prollig und vor allem oberflächlich. Einzig zum Unterschied gereicht, dass nun die Damen mehr das Heft (welches auch immer) in der Hand halten als ihre teils tumbmännlichen scrotalshavten Gegenspieler. Zutiefst männlich natürlich der camierende Kurzauftritt Willi Brauses, der sicherlich seiner in der Schwesternschaft mitspielenden Tochter Rumer mal Guten Tach sagen wollte. Stößchen!
Ihr Ray van Zeschau
Ray van Zeschau

Buch: Karen McCullah Lutz, Kirsten Smith

Regie: Fred Wolf

Darsteller: Anna Faris, Kat Dennings, Emma Stone, Colin Hanks, Katharine McPhee, Rumer Willis, Tyson Ritter, Monet Mazur

Kamera: Shelly Johnson

Bundesstart: 09.10.2008

Start in Dresden: 09.10.2008

FSK: ab 6 Jahren