Rendezvous

Drama, Deutschland 2005, 100 min

Einmal unvorbereitet gemeinsam in ein Wochenende zu rutschen, quasi ein blind-date mit dem Ehepartner - das wäre für unzählige Paare die ersehnte Abwechslung vom Alltag. Für Anna und Walther wird genau das zu einem Albtraum. An einem Freitag kommen beide nach Hause und begegnen sich unplanmäßig in der gemeinsamen Wohnung. Anna hatte eigentlich ihre Mutter besuchen wollen, kehrte aber wegen des angelassenen Herdes nach 80 Kilometern wieder um und wundert sich nun, Walther hier zu sehen, der auf Geschäftsreise sein sollte. Sein Flug hat sich verschoben, ihre Herdplatte war nie angewesen und ziemlich schnell wird Annas Nervosität spürbar. Genauso schnell taucht auch ihr Rendezvous auf der Bildfläche auf. Walthers bester Freund Jost kommt mal eben auf einen Sprung vorbei. Ja Jost, warum hast du nicht vorher angerufen? Das müsste nun jedem halbwegs verheirateten Börsenmakler zu denken geben. Doch Walther braucht noch etwa zehn Minuten, bis er seinerseits durchblickt, was hier läuft. In der Zwischenzeit erfährt er auch alles über Jostens Firmenbankrott und freut sich schon diebisch, sein Wissen beim Abendessen in einer netten Plauderei preiszugeben. Seine liebe Frau vögelt also mit einem Versager, wer hätte das gedacht.
Wenn man Regisseur Alexander Schüler und Drehbuchautor Tim Lang glauben mag, gibt es ausreichend viele unglücklich wohlhabende und verheiratete Paare, die in fußballfeldgroßen Lofts hausen und die Bett und Papagei, Bad, Herd und Tisch teilen sowie die besten Freunde gleich mit. Denn bald schon, das Abendessen hat eben erst begonnen, taucht Josts Frau und Walthers Geliebte Yvonne auf, ein sagenhafte Geschichte erfindend, warum das Klassentreffen ausfiel. Wer jetzt auf die verrückte Idee käme, man könnte ja zu viert…, und über kreuz…, gewissermaßen… , groß genug sei die Wohnung schließlich, der würde von der Orgie in der Sauna nicht wenig überrascht sein. Wenn man Regisseur und Drehbuchautor glauben mag, hinterlassen Sekt und Salat, Steak und Sex eine gewisse intellektuelle Suizid-Stimmung.
C. Fredo

Buch: Bob L. Sack

Regie: Alexander Schüler

Darsteller: Anika Mauer, Lisa Martinek, Tim Lang, Sven Walser

Kamera: Leif Karpe

Musik: Michael Rodach

Produktion: shot by shot film & videoproduction, Alexander Schüler, Sven Walser

Bundesstart: 27.04.2006

Start in Dresden: 27.04.2006

FSK: ab 16 Jahren