TRAILER

Wir sind dann wohl die Angehörigen

Drama, Deutschland 2022, 118 min

Die besten Geschichten werden immer noch vom wahren Leben geschrieben. Auch das deutsche Drama »Wir sind dann wohl die Angehörigen« beruht auf einem wahren Entführungsfall. Dieser wurde in dem gleichnamigen Buch von Johann Scheerer geschildert, der als damals 13-Jähriger alles miterlebt hat. Am 25. März 1996 wird der Publizist Jan Philipp Reemtsma (Philipp Hauß) entführt. Zurück bleiben der Sohn Johann (Claude Albert Heinrich) und die Ehefrau Ann Kathrin (Adina Vetter). Während ihre Hoffnungen, den Vater und Ehemann lebend wieder zu sehen, immer mehr schwinden, wird das eigene Haus nach und nach zur Einsatzzentrale. In vier langen Wochen ringt man mit den Entführern, und die Familie erlebt eine Zeit voller Sorgen, Angst - aber auch Langeweile.
Der Drehbuchautor Michael Gutmann, Autor von Tatort-Folgen und auch Filmen wie »Crazy« und »Krabat«, arbeitet hier wieder mit dem Regisseur Hans-Christian Schmid (»Nach fünf im Urwald«, »Lichter«, »Was bleibt«) zusammen und erzählt die Geschichte aus der Sicht des 13-jährigen Sohnes. Die beiden gehen der Frage nach, wie sich die Zeit anfühlt und machen die Besetzung des Hauses durch die Polizeibeamten genauso spürbar wie die Sorge um den Vater. Authentisches Zeitkolorit sowie ein gelungener Cast runden den Film ab und so überzeugt »Wir sind dann wohl die Angehörigen« als gelungenes Entführungs-Drama aus ungewohnter Perspektive.
Doreen