Tron: Legacy

Science-Fiction, USA 2010, 125 min

Sisste, so kann´s kommen. Kaum hatten Dr. Kurt Hanuschke und der Münchner VFX-Papst Urs Franzen in der Kinokalenderausgabe No. 10 über die hohe Bedeutung und Vorreiterrolle des ersten mit längeren computeranimierten Sequenzen versehenen Filmes der Welt »Tron« aus dem Jahre 1982 gesprochen, schon erklärt Disney das damals geschmähte Werk zum visionären Kultfilm und drehte sogleich eine Fortsetzung mit den alten Hauptakteuren Jeff Bridges und Bruce Boxleitner. Ein Schreiben unserer US-Anwälte mit unseren Kontoinformationen ist bereits auf den Weg gebracht. Aber in der Tat ist »Tron« der Film, der den meisten Science-Fiction-Filmen Vorbild und Anstoß war. Die es ohne »Tron« nicht gegeben hätte. Zwar ist die Fortsetzung inhaltlich nicht unbedingt besser als das Original, aber optisch und natürlich selbstverständlich in 3Deee geht hier erwartungsgemäß der Herrmann ab. Einziger Wermutstropfen ist der Umstand, dass man leider nicht mehr so erstaunt ist wie vor 28 Jahren und sich auch nicht mehr wie damals fragt, wie die das wohl gemacht haben. Das ist ein klein bisschen schade. Zu sehr weiß man, dass mit einem Computer, außer Holodecks, so fast ziemlich alles zu generieren ist. Zwar ist »Tron: Legacy« in der Tat optisch sehr eindrucksvoll in Szene gesetzt, aber man fragt sich schon, wann die Ersten die Schnauze von solch glatt gebügelten antiseptischen Bildern voll haben werden. Na wie auch immer, jedenfalls ist Kevin Flynn (Jeff Bridges) irgendwie wieder ins Cyberspace geraten, obwohl ich glaubte, mich erinnern zu können, dass Mr. Flynn es damals genau dort wieder heraus geschafft hatte. Aber wer weiß wer hier nicht ganz richtig tickt. Jedenfalls isser wieder dort und seit nunmehr über 20 Jahren gefangen. Kevin Flynn hat einen erwachsenen Sohn (Garrett Hedlund) der aber in der realen Welt lebt und nichts davon weiß, dass sein Dad auf irgendwelchen Servern und Festplatten herumturnt. Eines Tages erhält Kevins alter Freund Alan Bradley (Bruce Boxleitner) unerwartet eine Nachricht seines Freundes aus dessen altem Büro in einer alten verlassenen Spielhalle. Kevins Sohn Sam macht sich sogleich auf die Socken, der Sache auf den Grund zu gehen. Und tatsächlich findet er in dem alten Gebäude den Rechner seines Vaters, der erstaunlicherweise noch zu funktionieren scheint. Durch eine Unachtsamkeit wird auch er in die Welt des Cyberspace digitalisiert, in der er nun endlich nach Jahren seinen Vater wieder trifft. Es ist die Welt des Tron-Spieles, welches sein Vater vor 27 Jahren entwickelt hatte. Dass es aber in dem Spiel nicht um virtuellen Federball geht, sondern um ein ausgebufftes Death Match, wird auch rasch klar. Jetzt kommt alles auf den Tisch, was man im Prinzip schon kennt. Einziger Unterschied ist, dass »Tron«, wie wir wissen, die ersten waren. Wie heißt es so schön, die Ersten werden die Letzten sein … oder so ähnlich. Einziger Unterschied zu Matrix, der Körper existiert nicht mehr in der Realität. Wie also wieder zurück in die Zukunft? Man man man … ähh, meine real existierenden Nudeln kochen über….
Ray van Zeschau (ohne Matricks und doppelten Boden)
Ray van Zeschau

Buch: Adam Horowitz, Edward Kitsis, Steven Lisberger

Regie: Joseph Kosinski

Darsteller: Michael Sheen, Olivia Wilde, Jeff Bridges, Garrett Hedlund, James Frain, Bruce Boxleitner, Beau Garrett, Serinda Swan, Yaya DaCosta

Kamera: Claudio Miranda

Musik: Daft Punk

Bundesstart: 27.01.2011

Start in Dresden: 27.01.2011

FSK: ab 12 Jahren