Die Perlenstickerinnen

Drama, Frankreich 2004, 89 min

Claire (Lola Naymark!) ist siebzehn Jahre alt und arbeitet an der Kasse eines Supermarktes. Ihre Leidenschaft aber gilt der Stickerei. Sie ist schwanger und fest entschlossen, niemanden etwas davon zu verraten. Sie möchte eine anonyme Geburt haben und das Baby anschließend zur Adoption freigeben. Sie fährt in eine andere Stadt und lässt sich krankschreiben. Dann beginnt sie, für die Haute-Couture-Stickerin Madame Melikian (Ariane Ascaride) zu arbeiten. Madam Melikian hat ihren Sohn bei einem Motorradunfall, an dem auch der Bruder ihrer Freundin Lucile beteiligt war, verloren. Durch die gemeinsame Arbeit an den zarten Stoffen und der Pracht der großartigen Applikationen, die sie herstellen, weicht die anfängliche Distanz der beiden Frauen einem tiefen Verständnis, das fast schon keiner Worte mehr bedarf.
Der vielfach ausgezeichnete Film der jungen französischen Regisseurin Eléonore Faucher, die auch gemeinsam mit Gaëlle Macé das Drehbuch geschrieben hat, ist in seiner Schönheit einzigartig. Genauso einzigartig wie die teuren Modelkleider, die auf den bedeutenden Pariser Laufstegen vorgeführt werden. Der Luxus dieser Kleider hat ja bis heute nichts von seinem Reiz eingebüßt, und so ist es auch mit diesem ganz großen “kleinen” Film. Er ist eine opulente Arbeit, bei der man sich fragt, wie er in unserer grausam praktischen Welt entstehen konnte.