Wie die Karnickel

Komödie, Deutschland 2002, 88 min

Mit »Wie die Karnickel« kann der Constantin-Verleih endlich wieder einmal einen ‘Renner’ in die Kinos bringen und dies liegt nicht nur am klar assoziierenden Titel. Horst (Michael Lott) ist Orchestermusiker und sowieso ein bisschen verklemmt. Dies kompensiert er durch intensiven Konsum von Pornofilmen. Seine langjährige Freundin Vera (Anna Bötcher!!!) findet eines Tages eine dieser Illustrationen seiner verkappten Leidenschaft unterm Sofakissen und dreht perfekt durch. Wie das dargestellt ist, ist allein schon sehenswert, aber es kommt noch viel dicker. Gemeinsam mit seinem neuen Nachbarn, dem homosexuellen Sigi (Sven Walser), der ebenfalls seinen Langzeitlover (Heinrich Schmieder) gerade verloren hat, genießen die Frischsingels das Leben in vollen Zügen und dies ist eben wirklich kompliziert, wenn man nicht weiß wie man unbefangen mit seiner Sexualität umgehen muss. Regisseur Sven Unterwaldt bringt mit seinem ersten Kinofilm einen Zwerchfellkracher über die Doppelmoral nach einem Drehbuch von Ralf König auf die Leinwand, der so komisch ist, dass man ihn durchaus Ernst nehmen muss.