Junta

Drama, Italien/Frankreich/Argentinien 1999, 98 min

['xunta] die, in Spanien und Lateinamerika ein Ausschuss, der Reg.aufgaben wahrnimmt; heute allg. eine durch Staatsstreich an die Macht gekommene Gruppe von Offizieren (Militärjunta), die die Reg.-gewalt, z.T. als Diktatur, ausübt. (zit. Brockhaus).
Die argentinische Geschichte des 20. Jahrhunderts besitzt düstere Flecken. Bereits seit den 30er Jahren blickte das Land auf eine Tradition militärischer Staatsstreiche. Das fehlende Vertrauen in die Demokratie - vergleichbar mit dem der Weimarer Republik - war eine der Grundvoraussetzungen für einen neuerlichen Putsch im Jahr 1976. Als am 24. März die Präsidentin Isabel Perón von Militärs gestürzt wird, beginnt eine Zeit grausamster Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung in Argentinien.
Buenos Aires unter dem Junta-Regime Ende der 70er: die Studentin Maria wird auf Grund ihres subversiven Verhaltens, welches lediglich in ihrer Arbeit als „Lehrerin der Armen“ in den Slums und ihrem Engagement für eine Oppositions-Gruppe besteht, von der Geheimpolizei in die stillgelegte Autowerkstatt „Garage Olimpo“ verschleppt. Hier trifft sie auf Felix, den verschlossenen und in sie verliebten Mitbewohner aus dem Haus ihrer Mutter, der sie im Auftrag der Geheimpolizei als „Verhör“-Spezialist zum Sprechen bringen soll. In ihm sieht Maria zugleich ihre einzige Überlebenschance. Während sich zwischen den beiden eine kaum vorstellbare Beziehung aus Macht und Zuneigung, Folter und Überlebenswillen entwickelt, versucht Marias Mutter mit allen Mitteln, ihre Tochter zu finden…
Regisseur Marco Bechis, den seine hautnahen Erlebnisse während der Militärdiktatur bis heute prägen, thematisiert in seiner mutigen wie einprägsamen Geschichte gegen das Vergessen die damaligen Zustände schonungslos und klagt im Namen von ca. 30.000 „Verschwundenen“ (“Desaparecidos“) mit einer auf Tatsachen beruhenden Rahmenhandlung an! Denn durch Amnestien und eine Verschleierungspolitik erster Güte hat bis heute kaum ein Beteiligter eine gerechte Strafe erhalten - weder die Verantwortlichen und Führer des Junta-Regimes noch die Folterknechte selbst!