Wag the Dog

Satire, USA 1998, 97 min

Weil er mit einer jungen Besucherin des Weißen Hauses Sex gehabt haben soll, droht dem amerikanischen Präsidenten zwei Wochen vor der Wahl das Ende seiner politischen Karriere. Nur ein Krieg kann jetzt noch von den intimen innenpolitischen Problemen ablenken…
Nein, kein Dokumentarfilm ist „Wag the Dog“, sondern eine brillante Polit-Satire voller trocken-witziger Dialoge - immer dicht an der Realität und auf der jüngsten Berlinale mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. Dass der lange vor der Clinton-Affäre geplante Streifen in einem Zeitraum in den Kinos läuft, da der amerikanische Präsident tatsächlich Sex mit einer anderen Frau als Hillary gehabt haben soll und dank Hussein auch ein Krieg auf den Fuß zu folgen schien - das ist reiner Zufall! Oder vielleicht auch nicht! Nach „Wag the Dog“ - das Drehbuch ist vor über einem Jahr entstanden - macht man sich so seine Gedanken.
Robert De Niro spielt Conrad Brean, den Mann hinter den Kulissen, der aus der ausweglosen Situation einen Ausweg für den Präsidenten finden muss. Brean erfindet kurzerhand eine Krise in Albanien und schickt Amerika in den Krieg. Schließlich weiß kein Durchschnittsamerikaner irgendwas über Albanien. Es ist weit weg. Und um an den Krieg zu glauben, bedarf es nichts außer einiger verwackelter Fernsehbilder mit zerbombten Häusern und einem flüchtenden Mädchen mit Kätzchen im Arm. Für die dramatischen TV-Bilder ist der Hollywood-Produzent Stanley Motss (Dustin Hoffman) zuständig. Er versteht seinen Auftrag schlichtweg als Möglichkeit, seiner Künstler-Phantasie freien Lauf zu lassen. Einem klassischen Drei-Akte-Drehbuch gleich wird die Kriegs-TV-Show abgezogen, inklusive hymnischem Soundtrack von Johnny Green (Willie Nelson) und natürlich einem richtigen Helden namens William Schumann (Woody Harrelson).
Das exzellente Drehbuch von David Mamet (“Wenn der Postmann zweimal klingelt“) hat Regisseur Barry Levinson (“Rain Man“) zu einem höchst sehenswerten Kinofilm umgesetzt - nicht zuletzt wegen des hervorragenden Spiels De Niros und vor allem Dustin Hoffmans.

Buch: Hilary Henkin, David Mamet

Regie: Barry Levinson

Darsteller: Robert De Niro, Dustin Hoffman, Woody Harrelson

Kamera: Robert Richardson

Musik: Mark Knopfler, Willie Nelson

Bundesstart: 16.04.1998

Start in Dresden: 26.03.1998

FSK: ab 12 Jahren