Die Datsche
Dat|sche, die; -, -n (regional für bebautes Wochenendgrundstück) - so steht’s im Duden und so kennt’s der Ostdeutsche. Im Irgendwo der fünf neuen Bundesländer trägt sich sechs Jahre nach der Wende folgende Geschichte zu: Elke und Arnold sind seit 15 Jahren verheiratet. Ihre besten Jahre haben sie in der DDR verbracht. Jetzt ist Arnold, einst ein ernstgenommener Ingenieur, arbeitslos. Die Rollen in der Ehe sind vertauscht, denn nun ist es Elke, die mit der „neuen Zeit“ besser zurechtkommt und das Geld verdient. Eine kleine Datsche, einsam und in unberührter Natur gelegen, ist Arnolds ganzer Stolz und - da andere seit nunmehr 6 Jahren zu neuen Horizonten aufbrechen - Elkes Albtraum. Doch endlich hat sie ihn überredet, das Domizil mit samt seinem DDR-Charme abzustoßen. Für den nächsten Tag wird der Grundstücksmakler erwartet. So wird es wohl zumindest in der Datsche der letzte Abend, den das Paar wie gewöhnlich streitend und gereizt verbringt. Doch noch ist der Morgen nicht in Sicht und damit Zeit für Überraschungen: Big und Asche gelingt diese. Gleich zweimal überfällt das ungleiche Gangster-Duo Elke und Arnold in dieser Nacht. Zunächst klauen sie, wo eigentlich nichts mehr zu holen ist, um sich schließlich saufend und Skat spielend vor der Polizei zu verstecken. Bis zum Morgen werden Täter und Opfer schließlich zu einer tragikomischen Zweckgemeinschaft…
Das Spielfilmdebüt von Carsten Fiebeler, produziert von der jungen Leipziger Firma Equinox Film und gefördert von der Mitteldeutschen Medienförderung ist eine bitter-komische Mischung aus Thriller, Drama und Komödie. Eine abgeblätterte Idylle bildet dabei die richtige Kulisse für enttäuschte Hoffnungen und unwahrscheinliche Ereignisse.
Buch: Ulv Jakobsen, Carsten Fiebeler
Regie: Carsten Fiebeler
Darsteller: Catherine Flemming, Michael Kind, Uwe Kokisch, Nils Nelleßen
Kamera: Erik Krambeck
Musik: Tarwater
Produktion: Equinox, KOPPMEDIA, MDR, Sabine Manthey, Bernhard Koellisch
Bundesstart: 23.01.2003
Start in Dresden: 23.01.2003