Einige Tage mit mir

Drama, Frankreich 1988, 124 min

Nach längerem Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt kehrt Martial in seine Firma zurück. Auf seiner ersten Dienstreise, die ihm Klarheit über geschäftliche Unregelmäßigkeiten verschaffen soll, bleibt er im Provinzstädtchen Limoges hängen und beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit dem Dienstmädchen Francine. Zusammen mit deren Freund führen sie eine friedlich-heitere Menage-à-trois und schockieren die bigotten Kleinbürger der Stadt mit ausgelassenen Feten und spektakulären gesellschaftlichen Auftritten. Bald aber rufen ihn private Angelegenheiten und Geschäfte nach Paris zurück. Als Martial von persönlichem Verrat und Betrügereien in der Firma erfährt, legt er die Geschäftsleitung nieder und reist zurück nach Limoges, doch dort ist nichts mehr so, wie es einmal war.
Daniel Auteuil verkörpert - wie in Sautets späterem Film »Ein Herz im Winter« - einen emotionsarmen Außenseiter, der mit den Spielregeln des bourgeoisen Lebens nichts anfangen kann. Einzig in der natürlichen, mit gesundem Egoismus und Selbstschutz ausgestatteten Francine findet er einen Menschen, mit dem er noch reden kann und will. Aus der Begegnung dieser zwei gegensätzlichen Charaktere schlägt Claude Sautet sozialkritische Funken. Sein Film ist - vor allem in der grandiosen Partyszene - über weite Strecken eine glänzende Farce über die französische Bourgeoisie. Aber es ist auch ein Film über die Liebe.