Frühling, Sommer, Herbst, Winter und… Frühling

Drama, Deutschland/Südkorea 2003, 103 min

Gegen den ewigen Kreislauf von Leben und Tod in der Natur ist der Mensch machtlos. Dies müssen auch der alte Mönch und sein Schüler erkennen, die als Einsiedler inmitten eines Bergsees leben. Unter dem wachsamen Auge seines Lehrers durchläuft der junge Mönch die Stationen des Lebens: den Verlust seiner Unschuld; das Erwachen der Liebe, als eine Frau die in sich geschlossene Welt betritt; die mörderische Macht von Eifersucht und Besessenheit, die schließlich zur Tragödie führt; den Preis der Wiedergutmachung und schließlich die Erleuchtung in der Erfahrung. Jede einzelne Phase ihres im Rhythmus der Jahreszeiten dargestellten Lebens ist dabei von einer tiefen Intensität erfüllt, die beide stets zu einer tieferen Spiritualität führt…
In kraftvoll-ästhetischen Bildern - die manchmal nicht von dieser Welt zu sein scheinen - konfrontiert der international geschätzte koreanische Regisseur Kim Ki-Duk (»The Isle«, »Bad Guy«) den Zuschauer in seinem komplexen Film mit den elementaren Dingen des Lebens: Liebe, Leid, Weisheit und Tod. »Frühling, Sommer, Herbst, Winter… und Frühling«, der nur mit wenigen Worten auskommt, ist ein cineastisches Glanzstück, das unter die Haut geht und die schicksalhafte Verbindung zwischen Mensch und Natur anspruchsvoll thematisiert.
Kim Ki-Duk, der auf der gerade beendeten BERLINALE bereits für sein nächstes Werk »Samaria« mit dem „Silbernen Bären“ für die beste Regie geehrt wurde, sagt über seinen Film: „Meine Absicht war es, Fröhlichkeit, Wut, Leid und Freude in unserem Leben im Laufe der vier Jahreszeiten und des Lebens eines Mönchs darzustellen, der in einem Tempel im Jusan See lebt, nur von der Natur umgeben. Die fünf Geschichten vom kindlichen Mönch, vom heranwachsenden Mönch, dem erwachsenen Mönch, dem älteren Mönch und dem alten Mönch spiegeln sich in den Bildern der einzelnen Jahreszeiten. Es geht um die Bedeutung der Reife in unserem Leben, wie wir uns entwickeln, um die Grausamkeit von Unschuld, das Besessensein von Begierden und den Schmerz mörderischer Intentionen.“