Following

Drama, Großbritannien 1998, 70 min

Eine fast klassische Geschichte eines jungen Regisseurs: 1998 realisiert ein talentierter Brite namens Christopher Nolan (»Memento«, »Insomnia«) seinen Debütfilm. Mit Hilfe von Freunden dreht er über ein Jahr an fast jedem Wochenende und finanziert den Film selbst. Heraus kommt »Following« - ein kleines, feines und international beachtetes Meisterstück, das mit einem Millionen-Budget keinen Deut besser geworden wäre. Sieben Jahre später kommt Christopher Nolans zeitloser erster Spielfilm nun endlich auch in die deutschen Kinos: Der arbeitslose Einzelgänger Bill ist nicht gerade ein Gewinnertyp. Aus Langeweile beginnt er, anderen Menschen quer durch London zu folgen, um unter dem Vorwand, Charakterstudien für einen Roman zu betreiben, möglichst viel über ihr Privatleben zu erfahren. Von voyeuristischer Neugier getrieben, wirft er seine selbst auferlegten Regeln schon bald über Bord. Als ihn einer der Beschatteten zur Rede stellt, eröffnen sich seiner Passion überraschende Möglichkeiten: Denn Cobb ist selbst professioneller Einbrecher, der Bill fortan mitnimmt. Auch ihm geht es weniger darum, wertvolle Gegenstände zu erbeuten, als vielmehr um den Kick, in die Privatsphäre fremder Menschen einzudringen. Er bringt Bill bei, in den Besitztümern der Bewohner zu “lesen“, aus Einrichtung, Büchern und CDs Rückschlüsse über Alter, Einkommen und Familienstand zu ziehen und absichtlich Spuren zu hinterlassen. Bills Risikofreude wird immer grenzenloser. Nach einem gemeinsamen Einbruch in die Wohnung einer jungen Frau beschattet er diese, spricht sie schließlich in einer Bar an und lässt sich auf eine Affäre mit der attraktiven Blondine ein…
Bereits in Following beweist Christopher Nolan seine Vorliebe für verschachtelte Erzählstrukturen, düstere Atmosphäre und doppelbödige Geschichten. In stimmungsvollem Schwarz-Weiß gedreht, ist »Following« ein Stück modernes film noir, das Kritiker weltweit zu Vergleichen mit Alfred Hitchcock bewegt hat. Auf jeden Fall sollte man für die 70 Minuten hell wach sein, das chronologische Denken ausschalten und genau hinschauen

Buch: Christopher Nolan

Regie: Christopher Nolan

Darsteller: Jeremy Theobald, Alex Haw, Lucy Russell, John Nolan

Kamera: Christopher Nolan

Musik: David Julyan

Produktion: Christopher Nolan

Bundesstart: 17.02.2005

Start in Dresden: 17.02.2005

FSK: ab 16 Jahren