Siegfried

Komödie, Deutschland 2005, 93 min

Siegfried ist schon ein gefährlicher Name, da dem Namensträger Übelgesonnene fix mal einen Seeschfried überhelfen, was einfach nur ungezogen ist. Aber so isses halt mit dem Humor. Wenn gar keiner aufkommen will, wird im Westen mal kurz das Spaßkanonenboot geflaggt und mit ordentlichem Nervsingsang des Kölner Raums auf den Dom gehaun und wer ist da, außer Sackwalze Gabi Köster, wohl am prädestiniertesten? Klar, Berufsproll Tom Gerhardt. Da Tomi Gerhardt Krause am Rhein lebt und die zurückgelegten Boleros von „Voll Normaaal“ und „Ballermann 6“ aufgebraucht hat, bedient er sich mit 7Zwerge-Regisseur Sven Unterwaldt nun an deutscher Mythologie und lässt Siegfried, Kriemhild, Hagen (without Nina) Herrn Kaiser und the other Nibelungenteilnehmer in ein neues Licht treten. Was will man aber von einem Jungregisseur erwarten, der sich über Kleinwüchsige lustig macht und auch noch die uneheliche Tochter Dorkas von Marianne Kiefer auftreten lässt? Einen cinematographischen Irrsinn, in dem alles verwurstet wird, was Fantasy- Märchen- und Sagenwelt vor Gründung der Deutschen Demokratischen Republik herzugeben vermag. Hoffen wir also, dass das nicht auf uns in Sachsen abfärbt und das Zwingertrio nicht weitere Legenden wie Die Olsenbande zu schänden wagt, um uns vielleicht filmisch die Geschichte des Wilden Mannes unterzujubeln. Bitte bitte. Lene Voigt ruhe in Frieden und Julius Fucik hat nicht gesächselt.
Ray van Zeschau