Kombat Sechzehn

Drama, Deutschland 2005, 96 min

Ein aktueller, brisanter und diskussionsanregender Film: Der 16-jährige Georg muss mit seinem Vater von Frankfurt/Main nach Frankfurt/Oder umziehen, der hier als Architekt die Chance erhält, ein neues Einkaufscenter zu bauen. Georg lässt für diese gravierende Lebensveränderung nicht nur seine Freundin Jasmin und seinen funktionierenden Freundeskreis zurück, auch sein großer Traum vom hessischen Landesmeistertitel in Taekwondo platzt mit dem Tag des Umzugs.
In Frankfurt/Oder angekommen, beginnt sein Leben in einem fremden Umfeld praktisch von vorn. „Wo stehst du politisch? Links oder rechts?“, lautet eine der ersten Fragen in seiner neuen Umgebung. Für Thomas, den klugen Kopf einer rechtsradikalen Clique aus Georgs Klasse, wird der „Neue“ mit seinen Taekwondo-Kenntnissen schnell interessant. Lieber heute als morgen will er Georg in seinen Reihen wissen, was unter seinen Kameraden auf zunehmende Skepsis stößt. Als Georg keinen neuen Taekwondo-Club findet, lässt er sich schließlich von Thomas ködern und gerät in einen Strudel rechtsradikaler Verblendungstaktik…
Ernsthaft, engagiert, vor allem aber authentisch, nimmt sich »Kombat Sechzehn« der Frage an, warum ein 15-jähriger zum Neonazi wird. Ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben, scheut »Kombat Sechzehn« auch vor der differenzierten Darstellung jungendlicher Neonazis und alltäglicher Gewalt nicht zurück und wirft vielfältige Fragen auf.
Regisseur Mirko Borscht sagt zu seinem Film: „Das Thema Rechtsradikalismus in den neuen Bundesländern scheint ein nahezu unerschöpflicher Pool für reißerische und oberflächliche Berichterstattung zu sein. Viel zu oft dient uns der „böse, unheilbare Nazi aus dem „Osten“ als Bestätigung des eigenen bequemen, aber politisch korrekten Standpunktes, der nicht mehr hinterfragt werden muss. Doch genau diese Art von Ignoranz und Doppelmoral macht es den extremen Rechten so leicht, ihren Nachwuchs zu rekrutieren, vermitteln sie doch vordergründig ein klar strukturiertes Weltbild…“