U-Carmen

Musikfilm/Drama, Südafrika 2005, 126 min

Es ist schon sehr oft versucht worden, einen Opernstoff für die große Leinwand zu adaptieren. Meist mit wenig Erfolg. Was aber der südafrikanische Regisseur Mark Dornford-May hier abliefert, kann ganz getrost mit Meisterstück umschrieben werden. Er nimmt George Bizets Stoff sehr werkgetreu und transportiert ihn in die südafrikanische Wirklichkeit und dies mit solcher Vehemenz, dass einem schlicht und einfach die Luft wegbleibt. Gesprochen und gesungen in einem der vielen Dialekte des Landes am Kap, geht dem Publikum aber auch gar nichts vom Stoff verloren. Die Untertitelung selbst stört manchmal schon, gerade weil der Inhalt ja als bekannt vorausgesetzt werden kann. Alles dreht sich um Liebe, Hass, Eifersucht, Rache, erotische Obsessionen und den ganz normalen Wahnsinn.
Der Film über eine unheilvolle Liebesgeschichte entstand, nachdem das Stück schon im Theater aufgeführt wurde. Der Regievorwurf war quasi schon das Drehbuch. Der Erfolg umwerfend. Dass es sich gelohnt hat, zeigt auch der große Zuspruch bei der letzten Berlinale. Mit Recht, denn es ist zweifellos einer der besten Filme dieses Jahres.