Emmas Glück

Drama, Deutschland 2006, 103 min

Eigentlich verkauft Max (Jürgen Vogel) ja Autos, aber meistens leidet er dabei unter Magenschmerzen. Sein Chef ist nämlich ein ganz gewiefter Betrüger. Aber seine Schmerzen haben auch eine reale, also organische Ursache. Eines Tages teilt ihm dies sein Arzt mit, Bauchspeicheldrüsenkrebs. Max hat nicht mehr lange zu leben, und so beschließt er, seinem Chef eine der vollen „schwarzen Kassen“ zu klauen. Dabei erwischt ihn der betrügerische Boss natürlich und Max bleibt gar nichts anderes übrig, als das Auto eines Kunden zu nehmen und schnellstens zu verschwinden. Zu schnell, wie sich bald herausstellt. Max kommt von der Straße ab, überschlägt sich und landet mitten vor Emmas (Jordis Triebel) Haustür. Da hat er einmal richtiges Glück in seinem komischen Leben, denn Emma ist eine Kanone. Sie züchtet Schweine auf ihre ganz eigene, sehr besondere Art. Ihrem einzigen Verehrer begegnet sie dabei auch schon einmal mit der Schrotflinte in der Hand. Emma zieht Max also aus dem Wrack, schafft ihn ins Haus und verarztet ihn erst einmal mit ihrer Schweinemedizin. Dann sieht sie noch einmal in dem Auto nach und findet das Geld. Die Summe würde gerade genügen, um ihre dringendsten Schulden bei der Bank zu bezahlen. Kurz entschlossen versteckt sie die Pinunze und verbrennt die edle Karosse. Alles scheint gut zu gehen. Diese irre, liebevolle Geschichte hat der junge Regisseur Sven Taddicken nach dem skurrilen Roman von Claudia Schreiber in Szene gesetzt. Dabei meistert er den schmalen Grat zwischen Tragik und Humor mit sicherer und ganz leichter Hand. Seine Protagonisten könnten durchaus zum Liebespaar dieses Kinosommers werden. Vor allem aber ist es sehenswert, was uns die junge Schauspielerin Jordis Triebel in ihrer allerersten Filmrolle anbietet. Von der Frau kann noch sehr viel Gutes erwartet werden. Sie ist eine echte Entdeckung.